Die Sportfreunde Siegen belohnen sich nach einer über 90 Minuten souveränen Vorstellung beim Tabellennachbarn Eintracht Rheine am Samstagnachmittag (28.09.) mit einem 2:0 (1:0)-Erfolg. Krämer und Werlein stellen die Weichen.
Wie schon gegen den ASC Dortmund feilte Coach Thorsten Nehrbauer an seiner richtigen Startformation für das schwierige Match im entlegenen Rheine: Leon Pursian, Justin Adozi und auch Kapitän Mats Scheld nahmen zunächst – wie auch Neuzugang Shaibou Oubeyapwa – auf der Bank Platz; Danielle Werlein, Jannik Krämer und André Dej begannen dafür in der OBI-Arena.
Auf dem schwer zu bespielenden Rheiner Rasen mühten sich beide Teams zunächst um Sicherheit des eigenen Spiels. Den ersten Ausflug in die gegnerische Hälfte unternahm Werlein, der den Ball scharf nach innen gab, in der Mitte war FCE-Keeper Büsken einen Ticken eher an der Murmel als der einlaufende Cagatay Kader (6.). Der groß gewachsene Stürmer der Krönchenkicker sollte auch die nächste Gelegenheit zwei Zeigerumdrehungen später für sich beanspruchen, zielte bei seinem Abschluss nach Vorlage von Derrick Kyere aber knapp links neben den Kasten (8.).
Krämer weist die Richtung
Die Sportfreunde wurden nun minütlich stärker und setzten sich in der Hälfte der Gastgeber fest. Nach Foul an Werlein brachte Dej die Pille in die Box, Rheine bekam sie nur unzureichend geklärt. Die Sportfreunde feuerten aus der zweiten Reihe ab, im Strafraum hielt Krämer den Fuß hin und gab dem Ball so die entscheidende Richtungsänderung in die Maschen (15.). Die Hausherren selbst kamen erst nach rund zwanzig Minuten das erste Mal in die Nähe der SFS-Tores; die Freistoßflanke war indes kein Problem für André Weis (21.).
Nehrbauers Schützlinge hatten auf der Rheiner Wiese Ball und Gegner im Griff, liefen die Gastgeber hoch an und kamen zu weiteren Gelegenheiten: Nach einer kleinen Bogenlampe im FCE-Strafraum nahm Kyere das Leder direkt, Rheines Niehues klärte auf der Linie (30.), während auf der Gegenseite ein Standard deutlich links am Tor der Sportfreunde vorbei flog (32.). Beinahe stellte Kader nachfolgend auf 0:2, doch klatschte sein Schuss zum einen an den Querbalken, zum anderen hatte das Gespann um Schiedsrichterin Anna-Lena Weiss auf Abseits entschieden (34.).
Werlein mit Premierentor
Während Rheine bemerkenswerter Weise bereits fünf Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts doppelt wechselte, behielt sich Sportfreunde-Coach Nehrbauer dies für die Halbzeit vor: Der mit Gelb vorbelastete Flo Mayer blieb ebenso wie Kyere in der Kabine, Hassan El-Chaabi und Neuzugang Shaibou Oubeyabwa bestritten den zweiten Durchgang. Zurück auf dem Rasen waren es dann die Hausherren, die es mit einem Steckpass versuchten, Weis roch den Braten und begrub das Spielgerät unter sich (49.). Auf der Gegenseite sah Kader nach feinem Ball viel Rasen vor sich und machte Meter, ehe er letztlich kurz vor dem Tor regelwidrig gestoppt wurde. Rheine kam mit dem dunkelgelben Auge davon (53.).
Die gastgebenden Rheiner blieben auch in der Folge harmlos, so dass die Nehrbauer-Elf ihrerseits weiter aktiv am zweiten Tor arbeiten konnte. Nach Ablage El-Chaabis zielte Kader, der leicht in Rückenlage geriet, allerdings etwas zu hoch (59.). Vor 310 Zuschauern – davon rund die Hälfte aus dem Siegerland – spielte Oubeyapwa nachfolgend einen Pass feinster Raffinade auf Georgios Mavroudis, der aufgrund eines Abseitspfiffes nicht final veredelt werden sollte (65.). Nicht weniger schön geriet dafür der zweite Treffer, der wenige Minuten später fiel: Krämer bediente El-Chaabi, der die Murmel per Kopf auf den startenden Werlein übergab. Der flinke Außenspieler behielt frei vor Büsken die Nerven und schweißte das Leder humorlos unter die Latte (70.).
Nehrbauer-Elf über die volle Distanz souverän
Mit der gefährlich-komfortablen Führung im Rücken ließen die Sportfreunde auch im Anschluss nicht nach, liefen die Hausherren weiter sehr hoch an und kamen zu weiteren Situationen. Nachdem sich der FCE exakt an der rechten Strafraumkante nur mit einem Foul behelfen konnte, zirkelte Dej das Leder ans rechte Außennetz (78.). Leon Pursian (86.) und Lars Schardt (90.) durften sich hinten raus noch über Einsatzminuten freuen, auf dem Feld lief die Partie in den letzten Minuten ohne größere Vorkommnisse aus.
Die Sportfreunde Siegen feiern nach drei sieglosen Spielen einen souveränen Erfolg beim unter dem Strich harmlosen FC Eintracht Rheine und schieben sich in der Tabelle vorläufig wieder an den Platz der Sonne. Krämer und Werlein ebnen den Weg zu einem nie gefährdeten Auswärts-Dreier.
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