Comeback-Qualitäten gegen Gievenbeck – Sportfreunde weiter unbezwungen

Die Sportfreunde Siegen zeigen im Heimspiel gegen den 1.FC Gievenbeck am Samstagnachmittag (29.03.) erneut Comeback-Qualitäten und holen beim 2:2 (0:1)-Unentschieden einen Zwei-Tore-Rückstand auf. Den Punktgewinn erkauft sich die Nehrbauer-Elf womöglich teuer.

Bei optimalen, wenn auch leicht windig-frischen Bedingungen hatten die Sportfreunde vor 2012 Zuschauern zu Beginn weit mehr den Ball und verbuchten durch Arif Güclü (3./6.) und Cagatay Kader (8.) die ersten teils gefährlichen Annäherungen an das gegnerische Gehäuse. Schon früh in der Partie sollte allerdings ein altes Sprichwort greifen: Wenn Du sie vorne nicht machst, kriegst Du sie hinten. Obwohl die Nehrbauer-Elf optisch den Ton angab, lief sie wenige Minuten später in den ersten echten Vorstoß der Gäste, die SFS mal ganz kalt abduschten: Nach einem Steckpass halblinks in die Box konnte Gievenbeck abziehen, SFS-Keeper Leon Klußmann wehrte den ersten Versuch noch stark ab. Von hinten kam allerdings John angerauscht und staubte zur Gästeführung ab (10.).

 

Die Krönchenkicker versuchten, weiter ihren Stiefel zu spielen und trugen den Ball ein ums andere Mal in des Gegners Hälfte, zogen dabei viele Standards. Allein, so richtig an den Mann wollten sie nicht gelangen. Nach einer guten Viertelstunde schaltete Klußmann im Aufbau mit seinem Abstoß schnell und bediente Rikuhei Nabesaka, der seinerseits Kader in die Gasse schickte. Der Stürmer wurde noch final bedrängt, die Murmel indes lief weiter auf links, wo Shaibou Oubeyapwa das Tor nur knapp verfehlte (17.). Keine drei Zeigerumdrehungen konnte Derrick Kyere im gegnerischen Strafraum zum Kopfball ansetzen, zielte aber drüber (20.).

 


 

 


Kader köpft an den Außenpfosten

Die Sportfreunde erspielten sich auch in der Folge einige gute Möglichkeiten: Nach feiner Flanke von Kyere setzte Kader am linken Pfosten zum Kopfball an – und traf nur ebenjenen (24.). Die Gäste ihrerseits verstanden es, die Wege zuzustellen und zeigten sich sehr gut eingestellt auf die Leimbachtaler. Derr Gast überließ den Sportfreunden die Murmel und verlegte sich mit der Führung im Rücken auf schnelles Umschalten. Insbesondere durch Fallbrock blieb Gievenbeck stets gefährlich. Unter dem Strich blieb eis dabei: SFS machte das Spiel, brachte das Leder aber einfach nicht im Tor unter. Einige Bälle fielen verheißungsvoll vor die Füße der Sportfreunde, doch fehlte jeweils die finale Lücke oder die berühmte Fußspitze.

 

Die zweite Hälfte begangen die Krönchenkicker dennoch zunächst unverändert. Auf dem Feld zeigte sich ebenfalls das gleiche Bild wie noch im ersten Durchgang: Die Sportfreunde machten das Spiel, die Gäste konterten – und legten mit einer Quasi-Kopie des ersten Treffers nach: Nachdem Fallbrock zentral aus kurzer Distanz nur Momente zuvor nach starkem Konter über die linke Seite hauchdünn scheiterte (53.), so war Gievenbecks Stürmer in der nächsten Aktion erfolgreich. Einen Flachschuss von rechts parierte Klußmann hervorragend, doch kam Fallbrock vor allen anderen an die Murmel und staubte zum 0:2 ab (54.). Nehrbauer reagierte und brachte in Mats Scheld (für André Dej), Jannik Krämer (für Georgios Mavroudis) und Leon Pursian (für Shaibou) frisches Personal (56.).

 


 

 


Comeback-Qualitäten: Kader und Güclü egalisieren den Rückstand

Um ein Haar wäre dieser Schachzug obsolet geworden, denn erneut konnte Fallbrock sich halblinks durchsetzen und abfeuern. Der Abschluss zischte hauchdünn am rechten Pfosten vorbei – es wäre wohl die Entscheidung gewesen. So aber war noch alles offen im Leimbachrund. Angepeitscht von 2000 frenetischen Fans zog der sehr agile Pursian in die Box und feuerte auf das kurze Eck, der eine nichts weiter einbringende Ecke nach sich zog (60.). Fünf Minuten später dann aber endlich großer Jubel in Blau und Orange: Pursian behauptete den Ball und zog durch reinen Willen in den Strafraum und legte quer. Gievenbecks Keeper Eschhaus entschärfte den Ball des eigenen Mannes in die Füße von Kader, der aus dem Rückraum unter die Querlatte eindrosch (65.).

 

Keine 120 Sekunden später hatte das Publikum erneut den Jubel auf den Lippen, doch brachte Güclü, der mehr oder minder angeschossen wurde, den Ball aus knapp drei Metern frei vor dem Tor stehend nicht im Netz unter (67.). Spätestens jetzt wurde das Leimbachstadion zum Hexenkessel, die Nehrbauer-Elf rannte an und wollte den Ausgleich. Und den verdienten sich die Sportfreunde wenig später nach einem Standard: Der eingewechselte Kapitän Scheld löffelte die Murmel von rechts auf den ersten Pfosten, wo Güclü via Kopf an den Ball kam und ihn an die Unterkante der Latte platzierte. Der Ball titschte auf und befand sich für kurze Zeit vollständig hinter der Torlinie (76.).

 


 

 


Pursian muss verletzt vom Feld

Güclü hatte im Nachgang noch zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten, prüfte Eckhaus aus spitzem Winkel (80.) und setzte eine Direktabnahme nach Vorarbeit von Kyere knapp rechts daneben (84.). Bedeutsamer aber war der Ausfall Pursians, der in einem Laufduell an der Außenlinie auf Höhe der Mittellinie unglücklich umknickte und auf dem Rasen liegen blieb. Schnell war klar, dass es nicht weiter gehen konnte. Für die letzten Momente kam Lars Schardt (90.), während Leon gestützt das Feld verließ. Mehr als einen Eckball, den Ticha nachfolgend über das Tor lenkte, brachten müde Sportfreunde nicht mehr auf das Feld, so dass am Ende ein starkes Comeback, ein verdientes Unentschieden und eine womöglich schwerere Verletzung Pursians in den Büchern steht.

 

Weiter geht es für die Nehrbauer-Elf bereits am kommenden Dienstag (01.04., 19 Uhr), wenn Rot-Weiss Ahlen im Leimbachstadion auf die Krönchenkicker trifft.

 

Match Facts

 

Sportfreunde Siegen

2:2

1. FC Gievenbeck

0:1 John (10.), 0:2 Fallbrock (54.), 1:2 Kader (65.), 2:2 Güclü (76.)

 

Schiedsrichter: Lars Bramkamp, Björn Stempel, Dennis Melsa.
Zuschauer: 2012.
Sportfreunde Siegen: Klußmann, Tomas, Mavroudis (56. Krämer), Kader, Kyere, Güclü, Dej (56. Scheld), Ticha, Nabesaka, Oubeyapwa (56. Pursian, 90. Schardt), Mayer.