20 Minuten in Unterzahl: Sportfreunde nach 1:1 gegen Schermbeck weiter unbesiegt

Die Sportfreunde Siegen trennen sich am Ostermontag (21.04) 1:1 (0:0)-Unentschieden vom SV Schermbeck. Die letzten 20 Minuten agieren die Krönchenkicker in Unterzahl und bleiben nach Güclüs Führungstreffer seit nunmehr 20 Partien in Serie unbezwungen. Gleich mehrere Akteure müssen verletzungsbedingt raus.

Vier Änderungen nahm Coach Thorsten Nehrbauer für das Heimspiel gegen den SV Schermbeck vor. Hinten links ersetzte Arthur Tomas Kevin Krumm, auf der rechten Abwehrseite agierte Rikuhei Nabesaka anstelle von Malik Hodroj. Im Zentrum machte Jannik Krämer Platz für Cagatay Kader, Flo Mayer tauschte nach seiner Gelbsperre mit Markus Pazurek.

 

Die Anfangsphase war beidseitig geprägt von vielen intensiven Zweikämpfen, die sich zumeist zwischen den Ketten abspielten. Die Gäste verteidigten in letzter Linie sehr hoch und befanden sich mit dem letzten Mann zeitweilig in der Hälfte der Sportfreunde. Die ihrerseits ließen hinten kaum etwas zu – und suchten vorne das kreative Element. Die erste nennenswerte Aktion führte so auf eine Einzelleistung Derrick Kyeres zurück, der in der Box eine Täuschung nach der anderen auspackte und Schließich mit links abschloss. SVS-Keeper Speen lenkte den Ball so gerade noch zur Ecke, die nichts weiter einbringen sollte (21.). Zehn Zeigerumdrehungen später bot sich André Dej eine an sich gute Gelegenheit, allerdings verpasste der Stratege den freien Abschluss (31.).

 


 

 


Güclü nickt zu Führung ein

Während die Linie vom Unparteiischen Dr. Roedig etwas schwammig wirkte, passten sich beide Mannschaften dem Treiben auf dem Leimbachgrün weitgehend an. Beide Mannschaften blieben in ihrem Spiel fehlerbehaftet und gingen entsprechend leistungsgerecht und torlos in die Kabinen, wo Nehrbauer die richtigen Knöpfe gefunden zu haben schien: Die Krönchenkicker kamen unverändert, frisch und motiviert zurück auf den Rasen des Leimbachrundes und belohnten sich prompt: SVS-Spieler Mensing legte Kyere, der wieder viel einstecken musste, an der rechten Außenbahn. Kapitän Mats Scheld brachte die quasi-Ecke von rechts auf den ersten Pfosten, wo Arif Güclü die Pille unnachahmlich ins lange Eck verlängerte (48.).

 

Wenig später bekam der angeschlagene Belgier seinen wohlverdienten Feierabend, für ihn kam Georgias Mavroudis (53.). Shaibou Oubeyapwa wechselte gleichbedeutend mit dem Wechsel auf die rechte Außenbahn, „Gigi“ beackerte die linke Linie. Inmitten der Druckphase der Nehrbauer-Elf stach der Gast dann mit einer einstudierten Eckballvariante zu. Der flache Ball wurde in die Mitte durch gelassen, wo Mensing heran rauschte und trocken unten links einschob (59.). So clever die Variante gewesen war, so ärgerlich war der Eckball in seiner Entstehung, in welcher Schermbecks Cavar nicht angegangen worden war.

 


 

 


Scheld, Güclü und Debrah müssen raus – Shaibou sieht die Ampelkarte

Zu allem Überfluss zollte das hohe Pensum der Krönchenkicker mehr und mehr seinen Tribut, nach einer guten Stunde traf es zunächst Scheld, der sich den Rücken verdrehte, und wenige Augenblicke später Güclü, der auf dem Rasen umknickte. Für beide ging es nicht weiter, es kamen Jannik Krämer (62.) und Yannick Debrah (67.). Im direkten Anschluss sorgte der Gast durch das Ignorieren des Fair Play-Gedankens – SFS hatte die Murmel ins Aus gespielt – für Furore, der schnelle Vorstoß wurde in letzter Sekunde gestoppt (69.). Damit nicht genug, sah Flügelspieler Shaibou wenig später die Ampelkarte nach ungestümem Einsteigen an der gegnerischen Strafraumkante (71.). Das geriet besonders ärgerlich durch die erste Gelbe Karte, der selbst nach Fasson der Gäste kein Foul zugrunde lag. Die 2254 anwesenden Zuschauer mussten für die letzten 20 Minuten  dennoch zehn Sportfreunde weiter nach vorne peitschen.

 

Obwohl sich beide Mannschaften hernach mit dem Remis zufrieden zu geben schienen, hatten beide Teams noch eine große Gelegenheit: Nach dem-Freistoß auf der rechten Seite stand Innenverteidiger Flo Mayer am langen Pfosten völlig blank, kam aber nicht mehr entscheidend hinter den Ball (77.). Auf der Gegenseite wären die Gäste beinahe wieder nach einer Ecke erfolgreich gewesen, Verteidiger Ovelhey aber setzte seinen Kopfball – ebenfalls am langen Pfosten – über den Kasten von SFS-Keeper Leon Klußmann. Nehrbauer brachte daraufhin noch Justin Adozi für Kader (89.), der Lucky Punch aber, er wollte nicht mehr gelingen. Stattdessen beklagten die Sportfreunde in Debrah einen weiteren, späten Ausfall. Lars Schardt kam für die letzten Ausläufer der Begegnung (94.).

 

Nach 90 Minuten steht damit die zweite Punkteteilung in Folge in den Büchern, damit gleichbedeutend bauen die Sportfreunde ihre Serie ohne Niederlage auf 20 Spiele am Stück aus. Am kommenden Wochenende wartet mit dem SC Verl II die nächste knifflige Aufgabe auf die Krönchenstädter.

 

Match Facts

 

Sportfreunde Siegen

1:1

SV Schermbeck

1:0 Güclü (48.), 1:1 Mensing (59.)

 

B.V.: Gelb-Rot Shaibou Oubeyapwa (Sportfreunde Siegen, wiederholtes Foulspiel, 71.)
Schiedsrichter: Dr. Philip Roedig, Moritz Ludorf, Sebastian Hundt.
Zuschauer: 2254.
Sportfreunde Siegen: Klußmann, Tomas, Scheld (62. Krämer), Kader (89. Adozi), Kyere (53. Mavroudis), Güclü (67. Debrah, 94. Schardt), Dej, Ticha, Nabesaka, Oubeyapwa, Mayer.