
24 Spiele unbesiegt! Die Sportfreunde Siegen schlagen auch im Duell gegen die Zweitvertretung des SC Preußen Münster am Samstagabend (03.05.) spät zu. Das goldene Tor Rikuhei Nabesakas in der Nachspielzeit lässt die Krönchenkicker bereits hinter den Aufstiegsvorhang blicken.
Quasi mit dem Anpfiff öffnete sich der Himmel über dem Siegerland und sorgte mit Siegerländer Wetter für die perfekte Szenerie im Leimbachrund. Bereits nach acht Minuten trat der Held des Tages das erste Mal in den Vordergrund: Cagatay Kader zog die erste Ecke des Spiels, die die Gäste nur unzureichend in den Rückraum klären konnten. Rikuhei Nabesaka zog ab und setzte den Ball rund drei Meter über den Kasten von SCP-Keeper Ackermann. Inn der Folge erarbeiteten sich die Krönchenkicker vermehrt Spielanteile und kamen so zu guten Gelegenheiten: Flo Mayer schickte Kader auf rechts auf die Reise, „Shaggy“ machte ordentlich Meter. Am Sechzehner angekommen verpasste er es jedoch, den mitgelaufenen Arif Güclü in der Mitte zu bedienen. Nur Momente später prüfte Shaibou Oubeyapwa Ackermann per Flachschuss auf die kurze Ecke, der Keeper fuhr den Fuß aus (14.).
Beide Teams suchten auf dem seifigen Untergrund den spielerischen Ansatz und trugen die Murmel gefällig nach vorne. So auch nach knapp 20 Minuten, als der Ball schließlich am linken Fünfer bei Leon Pursian landete, der das Spielgerät auf die lange Ecke zog und den rechten Winkel nur knapp verfehlte (18.). Wenige Zeigerumdrehungen später bekam Leon den Ball auf der rechten Seite und zog noch einen Haken, der flache Versuch zischte am linken Pfosten vorbei (22.). Die Sportfreunde hatten mittlerweile ein deutliches Chancenplus, Kader nahm sich am rechten Strafraumeck den nächsten Abschluss und zwang Ackermann zur Parade (25.). Nach rund einer halben Stunde zeigten sich dann auch die Gäste mal vor der Hütte von Leon Klußmann, Ex-Sportfreund Schulz köpfte erst rechts vorbei (27.) und schloss wenig später zu zentral auf Klußmann ab, der auf dem Posten war (30.).
Notbremse an Güclü
Als Georgios Mavroudis den Ball aus dem Mittelfeld mit dem Rücken zum gegnerischen Tor einfach mal nach vorne brachte, nahm Güclü die Pille technisch sauber mit und hatte plötzlich freie Fahrt. Münsters Herb zog Arif runter und sah aufgrund dieser Notbremse folgerichtig die Rote Karte (34.). Den fälligen Freistoß setzte Kapitän Mats Scheld in die Arme Ackermanns. Bis zum Pausentee sollte es keine Aufreger mehr im Leimbachstadion geben, doch ging man mit dem guten Gefühl, dass da mehr geht, in die zweite Hälfte. Unter der feinen Choreo der Siegener Rude Boys nahm sich kurz nach Wiederbeginn Kader nach starkem Lauf Mayers den ersten Abschluss des zweiten Aktes, zielte aber knapp rechts vorbei (48.).
Dezimiert ließen sich die Gäste etwas weiter zurückfallen, blieben aber durch Nadelstiche und schnelles Umschalten gefährlich. Eher zufällig kam Schulz zentral vor dem Tor an den Ball, der Schuss brachte einen nicht weiter gefährlichen Eckball ein. Coach Nehrbauer reagierte daraufhin das erste Mal und brachte Derrick Kyere für Ex-Adler Shaibou (60.), ehe Nabesaka seinen zweiten größeren Auftritt an diesem Abend hatte: Scheld brachte einen Eckball auf den kurzen Pfosten, Münster klärte vor die Füße Nabesakas. Dem Japaner rutschte der Volley jedoch über den Spann (64.). Auf der Gegenseite hielten die knapp 2000 Zuschauer kurz den Atem an, weil Jubes Tichas Rückpass auf Klußmann viel zu kurz geraten war und der Keeper so gerade noch zur Ecke klären konnte. Infolge des Eckstoßes klärte Scheld auf der Linie (65.).
Nabesaka erlöst die Sportfreunde im dritten Anlauf
Mit noch gut einer Viertelstunde Restzeit wurde es bisweilen ein wenig hitziger auf dem Rasen, Schiedsrichter Selim Erk, der eine lange Leine gelassen hatte, moderierte allerdings souverän. SFS-Coach Nehrbauer zog die nächsten Optionen und brachte André Dej (für Scheld) und Jannik Krämer (für Kader) in die Partie (79.). Zuvor hatte Scheld einen Standard noch weit an den langen Pfosten gelöffelt, wo Pursian den Ball per Kopfballaufsetzer neben das Tor bugsierte (78.). Als auch der nächste Versuch, diesmal wurde Ticha in der Box gefunden, infolge eines Dej-Eckballs neben dem Tor landete, schien es – erneut – auf ein Unentschieden hinauszulaufen (85.).
Die Sportfreunde setzten alles auf Angriff und brachten Lars Schardt für Pursian (86.), während Münster II defensiv tauschte und geneigt war, den Punktgewinn zu fixieren. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Nabesaka sich zum dritten Akt des Abends anschickte. Kyere hielt das Leder nach einer weiten Flanke rechts im Spiel, über Umwege trudelte der Ball halbrechts in der Box vor die Füße des Japaners. Riku war den einen Moment schneller an der Murmel und feuerte ab, Keeper Ackermann steckte sich und konnte das Spielgerät nur noch hinter sich im linken Eck einschlagen sehen (91.).
Eine letzte Ecke verteidigten die Sportfreunde, bei denen für die letzten Momente auch Vize-Kapitän Tobi Filipzik noch für Güclü gekommen war, leidenschaftlich weg und feiern – erneut – einen hochemotionalen Heimsieg auf der Zielgeraden, der das Tor zur Regionalliga West ganz weit aufschlägt. Bereits am heutigen Sonntag könnte der Aufstieg bei passendem Spielausgang in der Partie ASC Dortmund gegen Westfalia Rhynern in trockene Tücher gelangen.
Match Facts
Sportfreunde Siegen
1:0
SC Preußen Münster II
1:0 Nabesaka (91.)
B.V.: Rote Karte Herb (SC Preußen Münster II, Notbremse, 34.)
Schiedsrichter: Selim Erk, Inan Bulut, Arnoush Araghi.
Zuschauer: 1961.
Sportfreunde Siegen: Klußmann, Tomas, Pursian (86. Schardt), Scheld (79. Dej), Mavroudis, Kader (79. Krämer), Güclü (92. Filipzik), Ticha, Nabesaka, Oubeyapwa (60. Kyere), Mayer.




















