Mr. Overtime sticht erneut! Güclü führt SFS zum späten Heimsieg über Rhynern

18.05.2025

Die Sportfreunde Siegen schlagen im Duell gegen Westfalia Rhynern am Samstagabend (17.05.) erneut spät zu und gewinnen nach Arif Güclüs Treffer in der Nachspielzeit hochverdient mit 1:0 (0:0).

Es war die gefühlt 50. Ecke, die durch den Strafraum der Gäste flog. Malik Hodroj, der sich anstelle des Stammschützen André Dej versuchte, brachte sie von rechts hoch an den Fünfmeterraum, wo Arif Güclü den Ball aus kürzester Distanz doch noch über die Linie drücken und, wie er es gerne mag, Last Minute mit den Fans im Siegener Leimbachstadion feiern konnte. Zuvor taten sich die Krönchenkicker, die gegen Rhynern auf Flügelflitzer Derrick Kyere (Gelbsperre) und Kapitän Mats Scheld (private Gründe) verzichten musste, aber lange gegen tief stehende und gut verteidigende Gäste schwer. Bis ins letzte Drittel hatte die Nehrbauer-Elf alle Zügel in der Hand, blieb beim letzten Pass und beim Abschluss aber weitgehend ohne die nötige Präzision. Standard um Standard erzwang SFS, einer wie der andere entwickelte kaum mal ernsthafte Gefahr vor der Kiste von Westfalia-Keeper Brylka. Nach einer guten Viertelstunde zeigte sich auch der Gast mal in der gegnerischen Hälfte, der Schuss aus der zweiten Reihe war aber kein Problem für André Weis, der das Tor anstelle von Leon Klußmann hütete (17.).

Sportfreunde nähern sich an

Vier Zeigerumdrehungen später machte Güclü den Ball in der Rhynerner Box gut fest und hatte plötzlich viel Platz am Fünfer, der Versuch auf die kurze Ecke brachte indes nur einen weiteren Eckball ein. Kurz darauf zog Shaibou Oubeyapwa von links nach innen und zog ab, verfehlte sein Ziel aber um gute zwei Meter (22.). In der Folge wurde SFS zumindest zwingender: Nach einer weiteren Dej-Ecke stieg Güclü am ersten Pfosten hoch und prüfte Brylka, der gerade noch die Arme nach oben riss und die Pille abwehrte (33.). Das Spiel kannte zumeist nur eine Richtung, die Sportfreunde wollten das Tor vor der Pause. Der Ball wanderte auf rechts zu Rikuhei Nabesaka, der in die Mitte gab. Das Leder kam bis zu Cagatay Kader durch. Westfalia-Verteidiger Wiese schmiss sich in den ersten Abschluss, den zweiten setzte „Shaggy“ über das Gehäuse (39.).

Zwar ohne Tor, dafür mit mehr Zug zu ebenjenem kamen die Krönchenkicker nach der Pause zurück auf den Rasen. Keine fünf Minuten war die zweite Hälfte alt, da versuchten sich gleich mehrere Sportfreunde am Torabschluss, scheiterten aber durchweg an verteidigenden Beinen. Erst Güclü hatte rechts im Strafraum den nötigen Platz, den Flachschuss aufs linke Eck parierte Brylka stark per Fußabwehr (50.). Auch die Gäste taten nun mehr für das eigene Offensivspiel und konterten teils gefährlich, das Spiel wurde insgesamt offener und attraktiver. Runde zwanzig Minuten vor dem Ende tauschte Nehrbauer das erste Mal und brachte Malik Hodroj für Leon Pursian (67.) – und tat damit einen Glücksgriff, wie sich herausstellen sollte.

Rhynern an den Pfosten, Güclü ins Netz

Auf der Gegenseite hatten die Gäste nun ihre stärkste Phase. Wo Jubes Ticha auf rechts das Laufduell noch galant für sich entscheiden konnte, spekulierte SFS auf der linken Seite wenig später erfolglos auf Abseits. Der Ball kam allen Bemühungen zum Trotz in die Mitte und prallte in letzter Instanz an den rechten Pfosten (75.). Im Anschluss kam Jannik Krämer für Georgios Mavroudis (80.) sowie Tobi Filipzik (für Kader) und Lars Schardt (für Shaibou) in die Partie (86.). Die Sportfreunde wollten den Dreier unbedingt und drückten Rhynern wieder tief in die eigene Hälfte. Das gegenseitige Beackern hielt sich dennoch recht stabil die Waage. Mit Anlauf der Nachspielzeit schließlich zwang Hodroj Keeper Brylka noch einmal zur Faustabwehr, die zunächst nur für eine nichts einbringende Ecke sorgte (90.). Nur eine Minute darauf zog auch Krämer an der rechten Außenbahn noch einen Standard. Diese brachte, wie ein, zwei Bälle zuvor, Hodroj in die Box und fand in der Mitte Güclü, der gar nicht mehr anders konnte, als zu vollstrecken (91.).

Die Sportfreunde Siegen bleiben durch den späten Heimsieg auch im 27. Spiel in Folge ohne Niederlage und bringen die Konkurrenz unter Zugzwang. Wie schon einmal in den vergangenen Wochen könnte bereits am heutigen Sonntag die Meisterfrage entschieden werden.