Die Stimmen zum Spiel gegen Schalke II

Polauke: Haben in die Karma-Kasse eingezahlt

Artikel vom 9. August 2025

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    Die Sportfreunde Siegen und die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 liefern sich beim 2:2 (0:0)-Remis am Samstagnachmittag (09.08.) ein intensives Duell und teilen nach einer ereignisreichen zweiten Hälfte die Punkte. Die Stimmen zum Spiel.

     

    Thorsten Nehrbauer

    Die erste Hälfte war von beiden Seiten taktisch geprägt, Jakob und ich haben das System im Verlauf des ersten Durchgangs zwei Mal verändert. Wir haben uns weitgehend neutralisiert. Schalke hat den Pfostenschuss, wir können danach zwei, drei Mal alleine auf den keeper gehen, wenn der letzte Pass ankommt. Die zweite Hälfte startet dann mit der Intensität, wie wir uns sie vorstellen - und mit der ersten Elfmetersituation. Wir kommen davon zurück, erzielen den Ausgleich und haben alles im Griff, bis die zweite Elfersituation kommt. Hier muss ich der Mannschaft, die den Namen Mannschaft wirklich verdient, ein großes Kompliment machen. Sie hat sich nicht hängenlassen und gegen jede Widrigkeit angespielt. Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr im Profifußball unterwegs, das sind schon ein paar Tage. Es passiert, dass man zwei Elfer gegen sich bekommt. Selbst, wenn sie diskutabel sind. Was ich aber noch nicht erlebt habe ist, dass es auf der Gegenseite für die klarste Aktion dann keinen Pfiff gibt. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und Werbung betrieben. Auch das 2:2 ist am Ende ein erfolgreiches Ergebnis für uns, Schalke ist keine Thekenmannschaft. Danke an Jakob für so ein klares, ehrliches und absolut richtiges Statement - die gibt es in dieser Form oft leider nicht.

     

    Jakob Fimpel

    Über 4000 Zuschauer haben einen tollen Rahmen für das Spiel geliefert - auch, wenn sie etwas warten mussten, bis es ein gutes Spiel wurde. Aus meiner Sicht war die erste hälfte recht langweilig. Wir waren viel zu langsam und hatten bis auf den Pfostenschuss keine klaren Aktionen. Umso spannender wurde dann die zweite Hälfte, wo wir die Elfmetersituation benötigen, um in Führung zu gehen. Aus dem Spiel heraus sind wir insgesamt zu harmlos geblieben. Erst in der Schlussphase, wo es wilder wurde, hatten dann beide Mannschaften noch ihre Momente. Siegen ist zwei Mal mit Wucht und Körperlichkeit zurückgekommen, wir konnten sie nicht wegverteidigen und kassieren jeweils schnell den Ausgleich. Normalerweise würde ich mich nach zweimaliger Führung ärgern, wenn wir das Spiel nicht gewinnen. Heute ist das in Summe aber ein Punkt, den wir gerne mitnehmen. Wir haben noch viel Luft nach oben. Alles Gute an die Sportfreunde, hier wird richtig gut gearbeitet.

     

    Paul Polauke

    Wenn wir die letzten zwei Spiele in Summe betrachten, waren das vermutlich zwei Zähler zu wenig. Aus den Spielen gegen Dortmund und heute gegen Schalke hätten wir mindestens einen Sieg verdient gehabt. Wir haben zu Beginn bis auf den Pfostenschuss alles unter Kontrolle und selbst Druckphasen, wo wir ein Tor machen und womöglich mit der Führung in die Pause gehen können. Ich kriege dann in der zweiten Halbzeit wieder einen Elfer gegen mich gepfiffen und teile die Ansicht nicht. Die zweite Situaton war undurchsichtiger. Wir haben jetzt drei diskutable Elfmeter in zwei Spielen gegen uns bekommen, kriegen ihn vorne aber dann selbst nicht. Wir haben in die Karma-Kasse eingezahlt und hoffen, dass sich das über die Saison wieder ausgleicht. Wir haben in drei Spielen nur ein Tor aus dem Spiel heraus kassiert, das ist legitim. Dass wir nach Rückständen zurückkomen, ist kein Zufall. Die starke Mentalität treibt das Trainerteam voran.

     

    Cagatay Kader

    Wir haben schon letzte Saison und erst letzte Woche in Dortmund gezeigt, dass wir uns niemals aufgeben. Die Mentalität ist eine unserer Stärken. Drei Tore aus drei Spielen sind natürlich toll - das ist aber auch meine Aufgabe als Offensivspieler, der Mannschaft mit Toren und Vorlagen zu helfen. Ich habe nach dem 2:2 kurz mit dem Schiedsrichter gesprochen und ihm gesagt, dass er nicht jede 50/50-Situation gegen uns geben kann. Bei seiner Linie hätte es dann später in jedem Fall auch einen Elfmeter für uns geben müssen. Uns bleibt nur, die Tatsachen zu akzeptieren und weiterzumachen. Gegen Köln werden wir wieder die volle Konzentration und den nötigen Respekt brauchen, das wird eine schwere Aufgabe.