Handfraktur: Leonhard von Schroetter fällt aus

Rechter Verteidiger erleidet T.S.U.-Fraktur und wird mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt
Artikel vom 18. August 2025
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Rechtsverteidiger Leonhard von Schroetter hat sich im Spiel gegen die U21 des 1. FC Köln am vergangenen Sonntag (17.08.) einen doppelten Bruch des linken Handgelenks zugezogen. Der 26-Jährige wird bereits am morgigen Dienstag (19.08.) operiert und den Sportfreunden aufgrund der zweifachen distalen Radiusfraktur anschließend mehrere Wochen fehlen.
Es waren noch knapp zehn Minuten auf der Uhr, als „Lenny“ im eigenen Strafraum in den Zweikampf ging. „Ich stelle den Körper rein und falle nach vorne, der Gegner dann unglücklich auf mich und den leicht abgeknickten Arm. Ich wusste aufgrund des Knackens sofort, dass da was durch ist“, skizziert von Schroetter die Szene noch einmal mental nach. Die Hand schwoll binnen Sekunden an, noch in Köln wurde das hiesige Kreisklinikum über den neuen Patienten informiert.
Dass etwas gebrochen ist, war früh wahrscheinlich - eine genaue Diagnose ergab sich allerdings erst vor Ort. Der Blick auf die Aufnahmen zeigte schließlich eine doppelte Fraktur des Handgelenks, eine sogenannte T.S.U.-Fraktur links. Der Umstand, dass beide Seiten - oben und unten - betroffen sind, macht eine Operation unumgänglich. Nach der Erstuntersuchung am Samstagabend verbrachte „Lenny“ so auch gestern mehrere Stunden für Vorgespräche in der Handchirurgie des Kreisklinikums, ehe morgen um 14 Uhr die OP folgt. Positiv: Nach einer Nacht wird der Rechtsverteidiger planmäßig entlassen und kann nach dem Ziehen der Fäden bereits wieder teilweise ins Training einsteigen.
Von Schroetter: Körper reparabel, Kopf resistent
Der Defensivspieler blickt noch vor dem Eingriff bereits wieder nach vorne: „Wenn die Fäden raus sind, kann ich schon wieder auf den Platz und an allem ohne Zweikämpfe teilnehmen. Ich werde alles daran setzen, so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren und möchte nah an der Mannschaft bleiben“, sagt er, „ich bekomme von allen Seiten sehr viel Hilfe angeboten und bin sehr dankbar dafür.“ Der familiäre Umgang im Siegerland hatte von Schroetter erst zum Wechsel bewogen, entsprechend glücklich zeigt er sich, in der Verletzung die Rückendeckung zu erfahren, die er „auch schon anders erlebt“ hat.
Hinsichtlich der Ausfalldauer können noch keine genauen Angaben gemacht werden, weil die Heilung ein Stück weit von der Operationstechnik abhängt. Ob Platten eingesetzt werden oder Drähte das Gelenk stabilisieren, wird sich erst im Verlauf des Eingriffs zeigen. Bis die Knochen wieder verwachsen sind, werden jedoch gute vier bis sechs Wochen vergehen. Leonhard nimmt die Situation sportlich: „Mein Spiel ist körperlich und tut meist dem Gegner weh. Jetzt hat mein Körper mal nicht standgehalten. Dieser ist aber reparabel - und mein Kopf geht nicht kaputt!“ Der Bayer sieht das Glück im Unglück und macht Lemonade aus den Zitronen, die das Wochenende bereitgehalten hatte.
Bedingungsloses Einstehen
Auf dem Plan stehen für die kommenden Wochen viele Einheiten auf dem Rad und Zeit mit den Jungs: „Ich habe das Glück, dass nur die Hand betroffen ist und so die Möglichkeit, meinen Fitnesslevel zu halten. Daneben möchte ich die Jungs unterstützen und weiter Teil der großen Familie sein; Familie leben.“ Neben der internen Unterstützung aus der Mannschaft und der medizinischen Abteilung waren es seine Eltern, die die Erstversorgung vornahmen. Diese hatten auf dem Rückweg einer Reise aus Hamburg nach München das Spiel ihres Sprösslings in Köln vor Ort angesehen und kurzerhand den Großeinkauf übernommen. Praktisch: Leonhards Vater kennt das Siegerland noch aus seiner Arbeit unter anderem für die Siegener Zeitung und hatte so wenig Probleme, sich in der Stadt zurechtzufinden.
Und auch von Schroetter selbst steht bedingungslos für seine Kollegen ein. „Ich weiß den Umgang miteinander auf und abseits des Platzes sehr zu schätzen, die Mannschaft hat einen großartigen Charakter.“ Dass es auch menschlich harmonieren soll, werden die Sportfreunde nicht müde zu betonen. So verwundert es nicht, dass auch der bescheidene Verteidiger voll und ganz in die SFS-Familie passt: „Es ist eine 50/50-Chance. Ich gehe lieber mit einer Blessur aus einer geretteten Aktion als dass ich ihn durchlaufen lasse und wir ein Tor kassieren.“ - Die Situation endete übrigens mit Offensivfoul und Freistoß SFS.
Gute Besserung und eine schnelle Genesung, Lenny!