Sportfreunde entführen drei Punkte aus Paderborn

Schiedsrichter: Jan Peter WeßelsLinienrichter: Marco Lechtenberg, Alexander Schuh
Zuschauer: 513
Abgezockte Leimbachelf hält die Null und die Tabellenspitze der Regionalliga West
Spielbericht vom 29. August 2025
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Durch den verdienten 2:0 (2:0)-Erfolg bei der zweiten Mannschaft des SC Paderborn 07 am Freitagabend (29.08.) sind die Krönchenkicker saisonübergreifend seit einer ganzen Spielzeit ungeschlagen: Die letzten 34 Punktspiele hat SFS nicht verloren. Cagatay Kader und Shaibou Oubeyapwa halten die Nehrbauer-Elf auf dem Sonnenplatz.
Coach Thorsten Nehrbauer vertraute grundsätzlich derselben Elf, die Wiedenbrück am Vorwochenende besiegt hatte. Josue Santo ersetzte den gesperrten Arif Güclü und vorne links lief Shaibou Oubeyapwa für Derrick Kyere auf, der in seiner belgischen Heimat weilte und die eigene Hochzeit - später garniert mit dem Erfolg seiner Kollegen - feierte. Zunächst aber hieß es Abstasten in der mit 513 Zuschauern nur spärlich besetzten Home Deluxe Arena - mit geschlossenem Auge allerdings hätte es nicht verwundert, wäre eine Null drangehangen worden: Der Sportfreunde-Anhang, der gut und gerne die Hälfte der Besucher ausmachte, hatte von Beginn an mächtig Druck auf dem Kessel und peitschte die Nehrbauer-Elf unermüdlich nach vorne.
Wie es in solchen Spielen oft der Fall ist, löste auch an diesem Freitagabend ein Standard den Knoten. Die Sportfreunde hatten den Ball am gegnerischen Strafraum erobert und waren in Form von Dustin Willms nur per Foul zu stoppen. Den fälligen Freistoß streichelte Cagatay Kader sehenswert zur frühen Führung in den rechten Winkel (15.). Die Gastgeber zeigten sich wenig geschockt und agierten weiter auf Augenhöhe mit der Leimbachelf, jedoch zeigte sich SFS erneut sehr effizient und erhöhte noch vor der Pause: Josue Santo gab nach toller Einzelaktion von Malik Hodroj überlegt zurück in die Mitte zu Oubeyapwa, der keine Mühe mehr hatte, per Kopf zu vollstrecken (35.). Zuvor hatte Flo Mayer ein wichtiges Duell an der eigenen Strafraumgrenze gewonnen (31.).
SCP verpasst den Anschluss - Ospelt ist auf dem Posten
Noch vor der Pause hätte der SCP den Anschluss herstellen können, der Kopfball nach feiner Flanke von der linken Seite strich aber hauchzart am rechten Pfosten vorbei (39.) - ebenso wie der gute Versuch mit der Hacke aus rund fünf Metern zuvor (26.). Nachdem Hamza Saghiri mit dem Pausenpfiff verzogen hatte, ging es mit einer nicht unverdienten - SFS gewann nahezu jeden relevanten Zweikampf für sich - 2:0-Führung für die Rot-Weißen in die Kabine und ohne Wechsel auf beiden Seiten zurück auf das Paderborner Grün.
Dort hatten die Hausherren den besseren Start für sich und nahmen sich den ersten Abschluss, der nicht auf die Hütte von Keeper Justin Ospelt kam (47.). In der Folge wurde es ein offenes Spiel, der SCP arbeitete und suchte füßeringend nach offensiven Lösungen, während die Krönchenstädter auf ihre Gelegenheit warteten. Eine davon ergab sich für Dennis Brock, der sich das Leder im Spielaufbau der Gastgeber stibitzte und bestenfalls Geleitschutz bekam. Der Stratege zog ab, zielte aber zu mittig auf SCP-Keeper Pruhs (48.). Selbiges galt für Kader, dessen Versuch vielleicht ein, zwei Meter zu früh kam und ebenfalls kein Problem für Pruhs darstellte (53.). Auf der Gegenseite hatte Ospelt die Leimbachelf per starker Fußabwehr die Null gehalten (52.).
Mit Fingerspitzengefühl an den Querbalken
Nach einer guten Stunde auf der Stadionuhr hatten die Sportfreunde die Drangphase überstanden und suchten selbst wieder vermehrt den Weg nach vorne: Shaibou erhielt die Kugel am linken Strafraumrand, zog unwiderstehlich nach innen und visierte die rechte Ecke an - Keeper Pruhs streckte sich und lenkte das Leder mit einer Glanztat gerade noch um den Pfosten (61.). Während offensiv weiterhin nur wenig aus Paderborner Sicht geboten wurde, schickten die Sportfreunde den flinken Santo auf die Reise. Der Stürmer behauptete die Murmel gegen zwei Verteidiger, brachte sie aus spitzem Winkel unter Bedrängnis aber nicht aufs Tor (71.).
Analog zum ersten Abschnitt wäre es kurze Zeit später dann ein Standard auf der Gegenseite gewesen, der das Spiel entscheidend hätte verändern können. Der Ball wurde aus dem rechten Halbfeld hoch in die Sportfreunde-Box geschlagen, den gut getimten Kopfball lenkte Ospelt mit den Fingerspitzen noch an den Querbalken (82.). Danach ging auf beiden Seiten nichts mehr, die Krönchenstädter verwalteten das Ergebnis clever und brachten es fokussiert über die Zeit. Nach 93 Minuten schlägt der beste Sturm der Liga die beste Abwehr und verbleibt nach sechs Spieltagen weiterhin ungeschlagen auf Rang eins der Regionalliga West.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt indes nicht: Bereits am kommenden Donnerstag (04.09., 19 Uhr) gastiert Westfalenligist TuS Erndtebrück in der zweiten Runde des Westfalenpokals im Siegener Leimbachstadion. Für das Si-Wi-Derby muss Nehrbauer auf den formstarken Stammkeeper Ospelt verzichten - der Schlussmann weilt im Rahmen der WM-Qualifikation bei der Liechtensteiner Nationalmannschaft.