0:1 im Derby - SFS scheidet aus Westfalenpokal aus

Sportfreunde Siegen
Sportfreunde Siegen
0 : 1
TuS Erndtebrück
TuS Erndtebrück
Donnerstag, 4. September 2025 · 19:00 UhrKrombacher Westfalenpokal, 2. Runde

Schiedsrichter: Denis MagneLinienrichter: Nikolai Mester, Sven Brandes

Zuschauer: 1.683

90

Ex-Siegener Lars Schardt entscheidet Zweitrundenduell mit Treffer nach der Pause

Spielbericht vom 4. September 2025

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Die Sportfreunde Siegen verlieren das Zweitrundenduell des Krombacher Westfalenpokals gegen den TuS Erndtebrück am Donnerstagabend (04.09.) durch den Treffer von Ex-Sportfreund Lars Schardt kurz nach Wiederbeginn mit 0:1 (0:0). 1683 Zuschauer sehen eine spielbestimmende Nehrbauer-Elf, die den Ball nicht im Netz unterbekommt.

    SFS-Coach Thorsten Nehrbauer gab einigen Spielern, die zuletzt weniger Spielzeit bekamen, die Möglichkeit, von Anfang an zu beweisen. Für den bei der Liechtensteiner Natonalmannschaft weilenden Keeper Justin Ospelt zockte Leon Klußmann zwischen den Pfosten, in der Viererkette begann links Georgios Mavroudis. Kapitän André Dej begann ebenso wie Ömer Tokac und Leon Pursian. 

    Das Spiel startete wie erwartet mit vielen und langen Ballbesitzphasen der Sportfreunde, der Gast aus Erndtebrück zog sich tief in die eigene Hälfte zurück und rührte am eigenen Sechzehner Beton an. Dej nahm sich den ersten Abschluss aus der Distanz über den Kasten von Pirsljin (5.), Tokac fackelte zwei Mal am gegnerischen Strafraum ebenfalls nicht lange, zielte aber zu zentral auf den Wittgensteiner Schlussmann (7./14.). Es war ein Spiel auf ein Tor, ohne dass sich die große Hitze vor der Hütte der Gäste entwickelte. SFS suchte die Lücken, bespielte Räume - Ertrag brachte das allerdings im ersten Abschnitt kaum. 

    Kaum Strafraumaktionen 

    So war es ein Zufallsprodukt, das Pirsljin das erste Mal so richtig zum Eingreifen zwang: Eine geplante Flanke wurde lang und länger, der Goalie streckte sich und bugsierte das Leder über das Tor (28.). Eine Minute später fiel der Ball Malik Hodroj am rechten Strafraumrand vor die Füße; Malik hatte viel Platz und zielte denkbar knapp am linken Pfosten vorbei (29.). Bis kurz vor der Pause blieben Aktionen innerhalb der Box Mangelware, ehe Arif Güclü nach gutem Zuspiel Pirsljin nochmals prüfte - der Keeper wehrte zur Seite ab (42.). Auf der Gegenseite musste Klußmann im Kasten der Krönchenkicker bei einem der seltenen und gleichwohl dem gefährlichsten Angriff der Gäste der gesamten ersten Hälfte nicht eingreifen, das Leder flog knapp am Tor vorbei (38.). Mit dem Pausenpfiff hatte erneut Tokac die Möglichkeit zur Führung, legte das Spielgerät nach feinem Dribbling aber knapp über den rechten Knick (45.).

    Zurück aus der Pause, beide Teams vollzogen keine Wechsel, erwischten dann die Gäste den besseren Start. Die erste Annäherung per Kopf verfehlte das Ziel noch deutlich (49.), wenig später zog Heric von rechts nach innen und donnerte den Ball knapp über den linken Winkel (52.). Nachdem Schardt nach gut getimten Chip von Krumm noch im Abseits gestanden hatte, stand der Stürmer kurz darauf richtig und schob aus halbrechter Position links unten ein (55.). Nehrbauer reagierte und brachte gleich vier neue Kräfte auf das Feld (57.).

    SFS drückt und hat Alu-Pech

    Allerdings sollte es bis zur 70. Minute dauern, ehe den Sportfreunden eine passende Antwort parat lag. Der eingewechselte Cagatay Kader zwang Pirsljin mit seinem Schuss auf die linke untere Ecke zu einer Glanztat, der Keeper drehte die Murmel gerade eben noch um den Pfosten. Daraus resultierte die nächste Gelegenheit, "Shaggy" spielte die Kugel clever in den Rücken der Kette und fand den ebenfalls frischen Shaibou, der in Rückenlage deutlich drüber zielte (73.). Zehn Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit löste Nehrbauer schließlich die Viererkette auf und setzte mit Josue Santo für Mavroudis alles auf eine Karte (79.). 

    Während SFS drückte, machten es die Gäste clever und nahmen wann immer möglich Zeit von der Uhr. Wenn der Ball im Spiel blieb, wurde gerne auch mal aus größerer Distanz abgezogen - Klußmann kam dadurch indes nicht in Verlegenheit und stoppte das Leder vor der Linie (84.). Es lief bereits die Nachspielzeit, als sich die vielleicht beste Möglichkeit ergab. Kader bekam die Murmel in Strafraumnähe an den Fuß und zog ab, der Ball klatschte nach leichter Berührung von Pirsljin allerdings nur an den Querbalken (90.). Auch die letzte Gelegenheit, eine sehr gute obendrein, sollte den Krönchenkickern gehören; Jubes Ticha setzte den Ball aus kurzer Distanz aber statt in die Maschen an die Arme von Pirsljin, der den Ball hernach irgendwie sichern konnte und damit den Sieg für seine Farben festhielt.

    Sääh moh!

    Thorsten Nehrbauer

    Wir waren heute nicht effektiv genug. Im Pokal ist es immer schwer, das sieht man über viele Ligen hinweg. Auch wir haben uns zuvor in der ersten Runde gemüht. Heute waren wir die klar bessere Mannschaft und tun uns wieder schwer. Wir hatten 90% Ballbesitz, spielen uns im ersten Abschnitt aber kaum klare Chancen heraus - wobei Ömer zwei Mal gut zum Abschluss kommt und in einer Situation elfmeterreif gefoult wird. In Hälfte zwei sehe ich dann mehrere sehr gute Chancen durch Ticha, Kader und Santo, aus denen mindestens ein Tor entstehen muss. Am Ende ist es, wenn man es rational sieht, so, dass die Mannschaft, die ein Tor mehr schießt, am Ende auch verdient gewinnt. Der Gegner hat über 90 Minuten bis zum Umfallen gekämpft und alles gegeben - das hat uns im ersten Abschnitt noch etwas gefehlt. Trotzdem dürfen wir das Gegentor, wie es entsteht, niemals so bekommen. Am Ende ist Fußball ein Fehlersport. Wir werden das Spiel analysieren und daraus lernen. Heute hatten Spieler die Chance, sich zu präsentieren. Das hat nicht so gut funktioniert, aber wir gewinnen und verlieren zusammen. Ich bin natürlich unzufrieden und sauer, es bringt aber nichts, jetzt laut zu werden. Die Jungs sind alle auch nur Menschen  - die es bis hierher sehr gut gespielt haben - und auch enttäuscht. Da gilt es, für die Mannschaft da zu sein und sie wieder aufzurichten.