Turbulentes 3:3 gegen Mönchengladbach II

Schiedsrichter: Jan-Philipp SchöneseiffenLinienrichter: Peter Bonczek, Lennart Hensen
Zuschauer: 708
Güclü, Kader und Willms: SFS vorne mit viel Esprit und hinten anfällig - Ospelt pariert Elfmeter
Spielbericht vom 5. Oktober 2025
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Die Sportfreunde Siegen und die U23 von Borussia Mönchengladbach trennen sich im Grenzlandstadion am Sonntagnachmittag (05.10.) 3:3 (1:2)-Unentschieden. Beim vierten Remis in Serie hadert die Nehrbauer-Elf trotz Güclü-Doppelpack mit der eigenen Chancenverwertung und ungewohnter defensiver Anfälligkeit.
Bestand die erste Viertelstunde unter Schirmherrschaft der Sportfreunde noch aus Abtasten, kam durch einen in letzter Zeit allzu häufig ertönenden Pfiff Schwung in die Partie: Dennis Brock kam im eigenen Strafraum zu spät, Gladbachs Lieder nagelte den fälligen Strafstoß zur frühen Führung ins rechte Eck. SFS-Keeper Justin Ospelt hatte die richtige Ecke, kam aber nicht an den platzierten Schuss heran (14.). Die Sportfreunde zeigten sich davon indes unbeeindruckt und sorgten für die schnelle Antwort: Der stark aufspielende Dustin Willms chippte aus dem rechten Halbfeld auf Arif Güclü, der sehenswert mit der Brust auf Cagatay Kader ablegte. "Shaggy" blieb cool und vollendete ins linke Eck (17.).
Die Begegnung war nun von jedweder Fessel befreit; Flo Mayer blockte einen Gladbacher Abschluss gerade eben noch per Kopf (19.), auf der Gegenseite prüfte Güclü Fohlen-Keeper Pereira Cardoso, der die Murmel im linken Eck parierte (21.). Vier Minuten später war Arif dann erfolgreich: Wieder initiierte Willms den Angriff mit einem absoluten Traumpass in die Gasse, Arif umkurvte Pereira Cardoso und schob locker ins verwaiste Tor ein (25.) - Spiel gedreht! Bis zum Pausentee verflachte das Match in der Folge wieder ein wenig, bis auf wenige Halbchancen auf beiden Seiten sprang nicht mehr viel herum. Mit dem Pausentee dann aber hatte die Leimbachelf die Chance auf das dritte Tor: Eine Saghiri-Ecke fand den Weg zu Luca Rumpf - der für Jubes Ticha von Beginn an spielte -, der Ball klatschte an den rechten Innenpfosten und von dort zurück ins Feld (45.).
SFS lädt BMG ein - Ospelt pariert zweiten Strafstoß
Beide Teams kamen unverändert zurück auf den seifigen Rasen des Grenzlandstadions, den besseren Start erwischten dabei die Gastgeber. Vidic wurde im Mittelfeld nicht angegangen, konnte bis zur Box spazieren und die Pille links zu Sauck geben, der den Ball unhaltbar ins lange Eck legte (47.). Nach dieser kalten Dusche dauerte es eine gute Viertelstunde, dann aber hatten die Sportfreunde eine sehr passende Antwort parat: Kader behauptete den Ball und bediente Güclü, der seinen Gegenspieler mit dem Rücken zum Tor einschulte und sehenswert zur erneuten Führung unten rechts einnetzte (58.).
Keine zwei Minuten später ertönte auf der Gegenseite wieder ein Pfiff nach einer Situation im SFS-Strafraum. Nach Brock war nun Mayer das Ende der Fehlerkette, in dessen Resultat es den zweiten Elfmeter des Nachmittags gab. Fleck wollte die Murmel cool unten links einschieben, machte die Rechnung aber ohne Ospelt, der das Spielgerät und die verdiente Führung festhielt (60.). Im direkten Gegenzug fand sich Brock nach einem Zweikampf im Strafraum der Gastgeber auf dem Boden wieder - diesmal blieb die Pfeife des Unparteiischen stumm (61.). Und als wäre das nicht genug, nahmen die Hausherren wenig später das nächste Geschenk der Krönchenkicker an. Nach einem langen Ball kämpfte die SFS-Hintermannschaft mit Uwakhonye um das Leder; der Angreifer sah, dass Ospelt weit aus seinem Tor gerückt war und überlupfte ihn kurzerhand zum 3:3 (67.).
Nehrbauer-Elf lässt zu viel liegen
Es blieb danach ein offener Schlagabtausch, wobei die besseren Chancen eindeutig die Sportfreunde besaßen. Kurz nach dem erneuten Ausgleich fiel Mayer die Pille im Strafraum vor die Füße, der Verteidiger drosch sie aus kurzer Distanz deutlich drüber (69.). Vor 708 zahlenden Zuschauern waren es die Leimbachtaler selbst, die drauf und dran waren, sich um den verdienten Sieg in einem zweifelsfrei sehr kurzweiligen Spiel zu bringen. Coach Nehrbauer wechselte nachfolgend mehrfach offensiv, um noch mehr Durchschlag zu entwickeln. Zunächst aber war es Außenspieler Malik Hodroj, der aus dem Rückraum abfeuerte und Pereira Cardoso zur nächsten Parade zwang (73.).
Fünf Minuten später spielten sich die eingewechselten Ömer Tokac und Josue Santo in den Blickpunkt: Nachdem Hamza Saghiri Tokac auf links bediente und der Schlenzer auf die rechte Ecke noch stark vom Gladbacher Schlussmann pariert wurde, landete der Ball vor den Beinen Santos. Josue zögerte nicht und wurde im letzten Moment geblockt (78.). Auch beim zweiten Versuch von Ömer war der Fohlen-Keeper auf dem Posten (81.). Die Sportfreunde feuerten in den Schlussminuten aus allen Lagen und schlugen viele Flanken, eine davon fand den Weg vom Fuß des ebenfalls frischen Shaibou Oubeyapwas auf den Scheitel Güclüs, der den Ball im Fallen unnachahmlich aufs Tor brachte, aber ebenso an Pereira Cardoso scheiterte (86.) wie Saghiri mit seinem Versuch von der Strafraumkante, der den rechten Giebel knapp verfehlte (87.).
Mit Ablauf der vierminütigen Nachspielzeit war das Sechs-Tore-Spektakel dann amtlich, die Sportfreunde Siegen kommen beim Tabellenfünften Borussia Mönchengladbach II nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus und spielen damit zum vierten Mal in Serie Remis. Nach vorne entfaltete die Nehrbauer-Elf viel Druck und erspielte sich eine Vielzahl guter Gelegenheiten, offenbarte im Defensivverbund indes ungeahnte Probleme. In der Tabelle verbleiben die Krönchenkicker vor der Pause und dem Duell gegen Rot-Weiß Oberhausen (18.10., Anstoß: 14 Uhr) auf Rang drei.