Sportfreunde gegen wiedererstarktes Rhynern gefordert

Am kommenden Sonntag (19.11.) begibt sich der Sportfreunde-Tross auf die Reise gen Hamm zur Westfalia aus Rhynern. Co-Trainer Sergen Yesilcay übernimmt gegen den zuletzt formverbesserten Gegner an der Seitenlinie; ein Trio muss das Spiel von der Tribüne aus verfolgen.

Viel und lang wurde im Nachgang über die neunzig Heimminuten gegen den TuS Ennepetal gesprochen, an dessen Ende eine unglückliche 0:2-Niederlage stand. „Alles, was gegen uns laufen konnte, lief gegen uns“, reflektiert Kapitän Daniel Waldrich – Murphys Gesetz hatte Einzug ins Siegener Leimbachstadon gehalten. „Aber alle Zuschauer, die live vor Ort waren, haben gesehen, dass wir alles gegeben haben. Auch in Unterzahl hatten wir unsere Chancen und kriegen vermeidbare Gegentore.“ Oft liegen, frei nach Jonathan Frakes, Erfolg und Misserfolg dicht beinander, wie Coach Thorsten Nehrbauer erläutert: „In der Oberliga entscheiden oft Kleinigkeiten Spiele. Verwerten wir die erste Chance direkt nach dem Anpfiff, geht die Kiste hier vielleicht ganz anders aus. Nach der bitteren roten Karte waren wir ein gesamtes Spiel in Unterzahl und hatten einen Altersdurchschnitt von zwanzig Jahren – aus solchen Momenten und Spielen lernt die Mannschaft viel.“

 

Aufschwung nach Trainerwechsel

Die gastgebende Westfalia durchlebte in den letzten Wochen einen ganz ähnlichen Prozess. Unter Neu-Trainer Kamil Bednarski blieb Rhynern in den vergangenen drei Spielen ungeschlagen und stabilisiert sich in der Oberliga Westfalen. Zuletzt trennte man sich bei der SpVgg Erkenschwick 1:1-Unentschieden und hat sich in der Tabelle auf Rang dreizehn vorgearbeitet. Für eine Mannschaft, die einige Trainer im Vorfeld der Saison zum Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt hatten, natürlich zu wenig. Parallelen zu den Sportfreunden, die sich direkt davor mit einem Zähler auf Rang Zwölf befinden, können nur bedingt gezogen werden.

 

„Rhynern hat in den vergangenen Jahren immer mit zu den Favoriten gezählt, in dieser Spielzeit bleiben sie bisher hinter den Erwartungen zurück“, so Nehrbauer, „nach dem Trainerwechsel läuft es dort deutlich besser, wir werden alle Hände voll zu tun haben, um dort erfolgreich zu sein.“ Trotz der ausgewiesenen Qualität des Gegners bleibe es ohne Frage das Ziel, dort zu gewinnen. „Wir wollen unser Spiel durchbringen, mutig sein und mit Leidenschaft spielen. Kriegen wir unsere Stärken auf den Platz, dann können wir ein positives Ergebnis in Hamm erzielen und den nächsten Stepp in der Entwicklung gehen.“ Dort setzt auch Eli Pinner, der seit Kurzem zusammen mit Leon Pursian eine Fußball-AG an einer Siegener Gesamtschule leitet, an: „Wir haben Respekt vor dem Gegner, wollen ihm aber unser Spiel und unsere Mentalität aufzwingen. Wir entwickeln uns Woche für Woche weiter und werden als Mannschaft alles daran setzen, in Rhynern zu punkten.“

 

Pistor: Haben Bock auf die Reaktion

Selbstredend hofft die Mannschaft dabei auch am kommenden Wochenende auf zahlreiche Unterstützung aus dem Siegerland. „Ryhnern ist ein ähnliches Kaliber wie zuletzt Ennepetal, auch wenn die Tabelle das im Moment noch nicht so abbildet“, analysiert „Waldi“ den Gegner im Mediengespräch, „das ist eine starke Oberliga-Mannschaft. Wir müssen wie zuletzt einfach das zeigen, was uns ausgezeichnet hat: Aggressivität, Leidenschaft, Kampfgeist. Wir sind voller Vorfreude und hoffen auf zahlreiche Unterstützung unserer Fans.“ Knipser Jacob Pistor lädt den Revolver diesbezüglich nach: „Wir treffen dort auf eine disziplinierte Mannschaft mit vor allem offensiv hoher individueller Qualität. Wir haben richtig Bock auf das Spiel, wollen die passende Reaktion zeigen und die drei Punkte mit nach Siegen nehmen.“

 

Das gelang den Sportfreunden unter anderem beim letzten Auftritt in Hamm: mit 0:1 behielten die Krönchenstädter am 24. Spieltag der Vorsaison knapp die Oberhand, Marius Zentler erzielte zehn Minuten vor dem Ende das Tor des Tages. 13-mal standen sich beide Vereine bisher insgesamt gegenüber, die Sportfreunde konnten dabei ein paar Mal mehr die Hände in die Höhe nehmen (6/3/4, 17:14).

 

Trio Infernale

Nach seinem Platzverweis im Spiel gegen Ennepetal wird der Trainer indes nicht in der Lage sein, dieses Mal selbst am Spielfeldrand zu stehen. Für ihn übernimmt sein langjähriger Assistent Sergen Yesilcay, zu dem er vollstes Vertrauen hat, die Seitenlinie. „Zwischen uns passt den Blatt Papier; Sergen weiß genau, was mir wichtig ist. Zudem werden wir natürlich auch über die Spieldauer in Verbindung stehen.“ Neben dem Chef-Trainer wird Mittelfeldmann Mats Scheld nach seinem Platzverweis im Spiel gegen den SV Schermbeck noch eine weitere Partie zusehen müssen und auch das Strafmaß für Lars Schardt, der bereits nach weniger als fünf Minuten Feierabend bekam, bekannt: drei Spiele wird de Nr. 19 dem Team nicht zur Verfügung stehen. Alle drei werden die Auswärtspartie demnach von der Tribüne aus verfolgen müssen.

 

Die Liste der ausfallenden Spieler zeigt sich im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Michél Harrer und Yu Sato fehlen nach ihren schweren Verletzungen nach wie vor. Arthur Tomas wird vermutlich nächste Woche ins Training zurückkehren; bei Benit Dinaj gehen die Prognosen derzeit eher in Richtung Rückrundenbeginn.

 

Der 15. Spieltag live im Stream und Ticker

Für all diejenigen, die es nicht persönlich nach Hamm schaffen, gibt es gute Nachrichten: sporttotal überträgt das Spiel live, unter https://sporttotal.tv/events/945d0ccf-9060-4a19-adb3-5399a81b9657 gelangt ihr direkt zum Stream. Ebenfalls stellt der Verein für die Begegnung in Ryhnern einen Live Ticker auf FuPa zur Verfügung, welcher unter https://www.fupa.net/match/sv-westfalia-rhynern-m1-sportfreunde-siegen-m1-231119 zu finden ist.

 

Angepfiffen wird die Partie in der Kümpel+Hellmeister-Arena (An der Lohschule, 59069 Hamm) am Sonntag bereits um 14:30 Uhr. Wir sehen uns vor Ort! Oder im Stream! Oder im Ticker!