Bereits am kommenden Samstag (10.02.) begibt sich der Sportfreunde-Tross auf die ligaweit längste Reise in Richtung Rheine und möchte beim Nachholtermin des 17. Spieltags gegen die Eintracht weiteren wichtigen Boden in der Oberliga Westfalen gutmachen.
Eine Woche nach dem Remis in Dortmund verschlägt es die Krönchenstädter erneut in die Fremde. Diesmal jedoch visiert der Bus ein noch höher gelegenes Ziel an: Eintracht Rheine. Tabellarisch liegen beide Vereine wesentlich dichter beieinander; nach dem 3:0-Erfolg über den FC Brünninghausen am vergangenen Wochenende tauschten beide Klubs die Plätze, sodass die Eintracht auf Rang sechzehn (zwölf Punkte) in die Partie geht, während die Sportfreunde als Dreizehnter anreisen (18). „Rheine ist ein richtiger Oberliga-Dino, der eigentlich immer etwas höher in der Tabelle steht“, gibt Coach Thorsten Nehrbauer im Mediengespräch an, „aktuell haben sie mit Verletzungssorgen zu kämpfen und stehen weiter unten. Allmählich lösen sich diese Probleme aber auf, wie am Sieg am Wochenende zu erkennen ist“. Das Spiel in Rheine werde vor allem über den Kampf entschieden, darüber sind sich die Beteiligten einig: „Wir erwarten ein schweres Spiel auf einem schwierigen Platz. Rheine hatte die letzten Jahre immer eine routinierte Elf und sicherlich stärker, als der Tabellenplatz das zurzeit aussagt“, schaut etwa Arthur Tomas voraus. Nehrbauer legt nach: „Die Punkte, die sie geholt haben, haben sie zuhause eingefahren. Sie haben eine gewisse Heimstärke und sind auf ihrem Rasen schwer zu bespielen.“
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine fand indes nicht auf Rasen statt. Der erst spät eingetütete, emotional aufgeladene 4:2-Sieg – drei der vier eigenen Tore fielen in den letzten zehn Minuten – im April letzten Jahres wurde auf dem angrenzenden Kunstrasenplatz gefeiert. Gesamtstatistisch haben die Sportfreunde damit gleichgezogen, beide Klubs konnten jeweils vier Duelle für sich entscheiden (4/3/4, 26:19).
Zentlers Weg zurück zu den Anfängen
Einer freut sich dieser Tage besonders: Marius Zentler. Dem Youngster gelang beim 3:3 in Dortmund letzte Woche ein wahrer Kunstschuss, der das zwischenzeitliche 2:2 bedeutete. „Ich schau gerne nach Rheine zurück und verbinde positive Erinnerungen mit diesem Ort. Dort habe ich mein erstes Oberligasiel gemacht. Mit den positiven Dingen, die wir in Dortmund gezeigt haben, wollen wir in Rheine unsere Leistung bringen und mit drei Punkten im Gepäck heim fahren.“
Jannik Krämer, seines Zeichens Torschütze des schnellen wie wichtigen 1:1-Ausgleichs nach der Pause gegen TS Dortmund, pflichtet dem bei: „Unter dem Strich können wir mit dem Punkt in Dortmund gut leben, nicht viele Mannschaften bestehen dort. Die vermeidbaren Gegentore wurden intern aufgearbeitet. Gegen Rheine kann es nur über den Kampf gehen, auf schwerem Geläuf muss wieder alles auf dem Platz gelassen werden – dann holen wir endlich den nächsten Dreier.“
Tatsächlich sind die Siegener seit zwei Spielen ungeschlagen, warten aber seit deren vier auf einen Sieg. Mit Rheine wartet die derzeitige Schießbude der Liga, 41 Gegentreffer fing sich die Eintracht bislang und teilt sich den letzten Platz in dieser Statistik mit dem FC Brünninghausen – ebenjene Mannschaft, die man zuletzt ohne Gegentor bezwang.
Nehrbauer: Souveränität und Konsequenz
„Wir wollen alle guten Dinge aus dem Dortmund-Spiel nach Rheine transportieren“, gibt der Coach an, „wir haben dort trotz der Nackenschläge nie aufgesteckt und ein gutes Händchen bei den Einwechslungen gehabt, die alle direkt gezündet haben. Diese mannschaftliche Geschlossenheit ist ein wichtiger Bestandteil der andauernden Entwicklung.“ Die Fehler im Defensivverhalten wurden unter der Woche analysiert und aufgearbeitet, in Rheine erwartet der Trainer daher „ein noch souveräneres und konsequenteres Auftreten, insbesondere in der Box.“ Im Zweifel müsse aufgrund des Untergrundes auf den schönen Ball verzichtet werden, ohne dabei die Offensivbemühungen einzuschränken: „Wir müssen zu jeder Zeit hellwach sein, wollen unser Spiel durchdrücken und Momente kreieren.“
Tomas, als einer der Defensiven auf dem Feld, spricht ebenfalls davon, es „dem Gegner bei allen drei Gegentoren zu leicht gemacht“ zu haben, hebt gleichermaßen aber auch die erwiesenen Comeback-Qualitäten und mentale Stärke des eigenen Teams hervor, welche sie drei Mal zurück kommen ließ. Das Ziel seien dennoch klar die ersten drei Punkte im noch jungen neuen Jahr.
Blick ins Lazarett
Malik Hodroj, der sich im Training einen komplizierten Bruch eines Fingers zugezogen hatte, wurde am Mittwoch erfolgreich operiert und wird die nächsten zwei bis drei Wochen pausieren müssen. Lars Schardt ist nach seiner Schultereckgelenkssprengung ebenso zurück auf dem Trainingsplatz wie der zuletzt angeschlagene Yannick Freischlad, der den Tank Stück für Stück weiter füllt. Michél „Harri“ Harrer arbeitet ebenfalls akribisch an seiner Rückkehr in den regulären Trainingsbetrieb, während Yu Sato und Julian Bibleka weiterhin auf der Verletztenliste stehen.
Alle verfügbaren Mann machen sich am Samstag relativ früh auf gen Rheine, Anpfiff in der OBI-Arena (Bentlager Weg 40, 48431 Rheine) ist nämlich bereits um 14 Uhr. Wir freuen uns auf eure Unterstützung vor Ort!