Nodda, Waldi!

Dem Kapitän der Sportfreunde Siegen, Daniel Waldrich, schickt et – der 34-Jährige wird das Angebot einer Verlängerung seines Kontraktes nicht annehmen und seine Karriere zugunsten seiner Familie und des Berufs beenden. Dies teilte Waldi den Verantwortlichen nach reiflichen Überlegungen mit.

318 Spiele. 55 Buden. 24 Assists. Die Bilanz von Daniel Waldrich, sie kann sich sehen lassen. Kaum jemand steht für den Fußball in der Region wie der Kapitän der Sportfreunde Siegen. Der 34-jährige Wahl-Neunkirchener war vor der Saison vom Rivalen aus Kaan-Marienborn ins Leimbachtal gewechselt und möchte den Kreis bei den Krönchenkickern schließen. „Es ist eine ganz besondere Geschichte für mich, meine Karriere dort beenden zu können, wo ich als kleiner Junge angefangen habe, Fußball zu spielen“, sagt der absolute Familenmensch Waldi.

 

Für die Familie möchte der Offensivspieler in Zukunft mehr Zeit haben, der Fußball rückt so ganz natürlich ins zweite Glied. „Ein Ende ist natürlich nie schön“, spricht der Captain weise Worte, „nach vielen Jahren auf höchstem Niveau im Siegerland ist es einfach so, dass meine Familie und der Beruf im Vordergrund stehen. Ich bin dankbar, in all der Zeit frei von großen Verletzungen geblieben zu sein und jetzt die nächsten Schritte zu gehen.“ Das Angebot einer Vertragsverlängerung lehnte die Nr. 10 nach reiflichen Überlegungen demnach ab.

 

Aufstiegsheld und Vorbild

Momente, die hat Daniel in seiner Karriere den ein oder anderen gesammelt. Insgesamt drei Mal konnte er den Aufstieg in die Regionalliga feiern, in welcher er 84-mal auf dem Platz stand (elf Tore, fünf Assists). Ein besonderes Highlight war zudem das Erstrundenspiel im DFB-Pokal 2022 gegen den 1. FC Nürnberg vor über 9.000 Zuschauern im Siegener Leimbachstadion. Gleichermaßen geht Waldi als absoluter Leader voran und führt insbesondere auch die jungen Spieler.

 

Und nach dem Sommer? „Man wird mich sicherlich auf diversen Sportplätzen sehen können, ich bleibe dem Fußball verbunden. Man verfolgt ja auch seine Freunde immer noch weiter. Mats ist so jemand, der über die letzten Jahrzehnte zu einem meiner besten Freunde geworden ist, also werde ich bestimmt auch das ein oder andere Spiel der Sportfreunde im Leimbachstadion verfolgen.“

 

Siegens Geschäftsführer Matthias Georg blickt mit Wehmut auf die Entscheidung, zeigt aber vollstes Verständnis für die weiteren Planungen des scheidenden Kapitäns: „Es ist total schade, damit geht eine beeindruckende Laufbahn bei vielen Clubs aus der Region zu Ende. Waldi stand immer für maximalen Einsatz. Natürlich respektieren wir seine Entscheidung, mehr Zeit für Familie und Beruf zu haben. Wir werden ihm einen schönen Abschied beim letzten Heimspiel bereiten.“

 

Offene Ziele

Zuvor allerdings stehen für den Routinier noch zwei Liga- und ein Pokalspiel vor der Brust. Spiele, die seiner Vita noch mehr Glanz verleihen und den Sportfreunden dabei helfen können, lange nicht mehr erreichte Sehnsüchte nach Erfolg zu erfüllen.

 

Die erste Station auf Waldis Abschiedstour führt nach Salchendorf zum Kreispokal-Finale gegen A-Ligist SV Setzen. Keine Ausreden, jeder bringt einen mit!