Nullnummer in Vreden

Die Sportfreunde Siegen und die SpVgg Vreden trennen sich im Hamalandstadion am Samstagnachmittag (02.09.) torlos. Die Helmes-Elf gibt gute 70 Minuten den Ton an, verpasst die Führung und muss die letzten Minuten in Unterzahl agieren.

23 Grad maß das Thermostat am Samstagnachmittag in Vreden – aufgrund fehlender Luftzirkulation allerdings fühlten die sich nicht sonderlich danach an. Auch auf dem Feld zirkulierte der Ball, das jedoch in den ersten Minuten vorwiegend im Mittelfeld. Helmes musste kurzfristig auf Lars Schardt verzichten, der unter der Woche im Kreispokal ebenfalls ordentlich auf die Knochen bekommen hatte. Beim Aufwärmen traf es auch Yannick Freischlad, der umgeknickt war und erst im Verlauf des Spiels wieder eine Alternative darstellen sollte.

 

Die Vredener hatten zu Beginn mehr Spielanteile, wussten mit dem Ball aber herzlich wenig anzufangen. Den ersten Vorstoß der Sportfreunde gab es nach einem Eckball von links, Arthur Tomas stieg hoch und zielte links vorbei (9.). Keine Minute später nahm sich Jubes Ticha einen Versuch aus der Distanz, brachte aber nicht genügend Wumms hinter den Ball (10.). Daran anschließend die dicke Chance zur Führung: nach einem Konter waren die Rot-Weißen blank vor dem gegnerischen Tor, Keeper Tom Breuers war auf Abwegen im eigenen Sechzehner, brachte aber irgendwie noch eine Hand an den Schuss von Marius Zentler (13.). Die Helmes-Elf, unterstützt von rund 150 Schlachtenbummlern aus dem Siegerland, störte die SpVgg früh und zwang sie immer wieder zu Fehlern. Wie Ticha zuvor nahm sich auch Malik Hodroj nach einer guten Viertelstunde einen Distanzversuch, brachte aber ebenso wenig Druck hinter die Pille, sodass Breuers keine Probleme hatte (17.).

 

Nach einer Ecke zeigten sich dann auch die Hausherren nochmal, der Ball wurde verlängert und direkt per Scissor-Kick genommen, Julian Bibleka war auf dem Posten und hielt den Ball problemlos fest (22.). Auf der Gegenseite ein Standard der Sportfreunde, die ebenfalls verlängert wurde und den Weg zurück in die Box fand. Dort wurde Zentlers Versuch geblockt, Marvin Schulz legte den zweiten Ball über das Tor (27.). Man hielt die SpVgg zumeist vom eigenen Tor fern und zeigte einen engagierten Auswärtsauftritt – nur das belohnende Tor, es fehlte nach wie vor. Erst kurz vor der Pause wurden die Hausherren etwas aktiver, doch zunächst verfehlte der Versuch aus der zweiten Reihe das Tor deutlich (41.), mit dem Abpfiff war Bibleka im Eins-gegen-Eins hellwach und blieb Sieger (45.).

 

Überlegen, in Unterzahl, ohne Lucky Punch

Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweiten 45 Minuten – und diese sollten etwas früher Fahrt aufnehmen. Andreas Busik nahm sich einen Distanzschuss, der Ball strich am linken Pfosten vorbei (52.). Nur eine Zeigerumdrehung später nahm Zentler aus ähnlicher Position Maß, den harten Schuss konnte Breuers erst im Nachfassen sichern (53.). Nach einer Stunde dann auch mal wieder Vreden, die einen Freistoß links um die Mauer zirkelten. Bibleka tauchte ab und wehrte den Ball souverän ab (60.).

 

Es wurde mit zunehmender Spieldauer offener auf dem schwer zu bespielenden Rasen im Hamalandstadion, Ticha stieg nach einer Scheld-Ecke am höchsten und köpfte drüber (64.). Drei Minuten später dann zappelte der Ball endlich im Netz – das Gespann um Niklas Simpson entschied aber richtigerweise auf Abseits (67.). Auf der Gegenseite bot sich den Hausherren im Anschluss die Chance zur Führung, der zweite Ball wurde aus fünf Metern aber irgendwie noch über das Tor geschossen (68.). Nur eine Minute später die beinahe gleiche Szene, wieder war die SpVgg blank im Fünfer, fand diesmal aber den Meister im glänzend reagierenden Bibleka (69.). Vreden war nun deutlich aktiver und besser in einem Spiel, das auf Messers Schneide stand. Helmes reagierte und brachte in Justin Huber und Yannick Freischlad neues Offensivpotenzial. Wirklich viel sollte die letzte Viertelstunde allerdings nicht mehr passieren. Einen Freistoß vom rechten Strafraumeck zog Mats Scheld scharf und flach auf den Fünfer, wo Breuers als erster an den Ball kam (80.). Fünf Minuten vor dem Ende sah Jubes Ticha nach wiederholtem Foulspiel noch die Ampelkarte, beide Mannschaften schafften es aber nicht mehr, wirklich zwingend vor das jeweilige Gehäuse zu kommen und den Lucky Punch zu setzen.

 

Der nächste Gegner der Helmes-Elf ist der ASC Dortmund, den die Sportfreunde am kommenden Freitag (08.09., 20 Uhr) unter Flutlicht-Atmosphäre im Leimbachstadion empfangen.

 
Auf Stimmenfang

Patrick Helmes: „Wir spielen zu viel um den heißen Brei vorne, so gewinnst Du keine Spiele. Jeder Einzelne muss das Tor einfach mehr wollen. Wir müssen hier heute sechs Dinger machen; unter dem Strich musst Du mit dem 0:0 dann aber zufrieden sein, wenn Bibleka in einer kurzen Phase, in der wir die Kontrolle aus der Hand geben, noch drei Mal weltklasse hält.“

 

Match Facts

SpVgg Vreden – Sportfreunde Siegen 0:0 (0:0)

B.V.: Gelb-Rot Jubes Ticha (85., wiederholtes Foulspiel)

Schiedsrichter: Niklas Simpson, Thomas Endberg, Semih Üstünkul.

Sportfreunde Siegen: Bibleka, Tomas, Krumm (85. Pinner), Scheld, Waldrich (75. Krämer), Busik, Hodroj (68. Freischlad), Schulz (68. Huber), Zentler, Ticha, Nabesaka.