Mit heißem Herz und kühlem Kopf gegen Ennepetal

Am kommenden Sonntag (12.11.) empfangen die Sportfreunde Siegen den TuS Ennepetal im Leimbachtal. Auch gegen ein Oberliga-Urgestein sollen die neuen Automatismen greifen. Mats Scheld fehlt dem Team zwei Wochen.

Chefcoach Thorsten Nehrbauer brachte es im Mediengespräch vor der Begegnung treffend auf den Punkt: Mit dem TuS Ennepetal kommt ein echtes Oberliga-Urgestein ins Siegener Leimbachstadion, das „so zur Oberliga gehört wie die Mayo zu den Pommes. Sie schaffen es immer wieder, sich neu zu formieren und zu etablieren, verfügen über sehr viel Erfahrung – auf und abseits des Platzes.“ Tatsächlich konnte der TuS in zwölf OL-Westfalen-Spielzeiten stramme 400 Punkte erbeuteten, was im Gesamttableau einen durchaus respektablen 17. Platz bedeutet. Entsprechend erwartet Nehrbauer einen cleveren Gegner am Sonntagnachmittag. Einen Gegner, der überdies anders zu bespielen sei, als die beiden Schwergewichte zuvor. „Gegen so eine erfahrene Mannschaft müssen wir natürlich anders agieren. Das bietet uns die Möglichkeit, als Einheit den nächsten Schritt in der Entwicklung zu gehen.“

 

Speaking of Cleverness: Das letzte Spiel der beiden Clubs endete mit einem für die Sportfreunde unglücklichen 0:1 auf eigenem Rasen – unter anderem auch, weil die zitierte Kaltschnäuzigkeit und Coolness der Mannschaft ein einer schwierigen Zeit nicht hold gewesen war. Generell zeigt sich die Statistik gegen den aktuellen Tabellenachten der Oberliga Westfalen, der in bislang dreizehn Spielen übrigens ohne Punkteteilung ausgekommen ist, relativ ausgeglichen (3/4/4, 16:15).

 

Glücklich, aber nicht zufrieden

Nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen herrscht im Sportfreunde-Lager derzeit natürlich Aufbruchstimmung. Dadurch werden und wurden beste Voraussetzungen geschaffen, eine hungrig-wissbegierige Mannschaft im Training zu haben, die sich zwar über den Ist-Zustand freut, aber keineswegs zufrieden ist. „Wir arbeiten Woche für Woche hart an unseren Zielen und wollen uns mit jedem Spiel mehr verbessern“, betont etwa Kevin Krumm. „Natürlich können wir nicht jedes Spiel eine neue Marke setzen – aber uns stetig weiterentwickeln, um schließlich clever genug zu sein, auch enge Spiele wie das in Schermbeck für uns zu entscheiden.“ Ganz ähnlich sieht das Jannik Krämer: „Aktuell läuft es sehr gut, wir haben den Bock definitiv umgestoßen. Die gute Form haben wir, weil wir uns an die Strukturen und Abläufe halten. Durch die defensive Stabilität sind wir nur schwer zu knacken und offensiv gelingt es uns immer mehr, die Gelegenheiten zu nutzen.“

 

Dass dabei ein wenig Spielglück – wie zuletzt in Schermbeck – dazu gehört, daraus macht der Sechser keinen Hehl. Allerdings kommt einem das zumeist nicht zugeflogen, sondern muss sich hart erarbeitet werden. Durch diese Erfolgserlebnisse stellt sich Stück für Stück ein neues Selbstverständnis ein: Der Appell an die eigene Stärke, das eigene Spiel. „Die Mannschaft hat verinnerlicht, was alles möglich ist, wenn sie geschlossen auftreten und sich an die Organisation halten“, zeigt Nehrbauer in diesem Zusammenhang an. Gleichermaßen sorgt ein gutes Wechsel-Händchen dafür, dass auch Spieler, die von der Bank kommen, Spiele entscheiden und durch diese Erfolgserlebnisse insgesamt eine noch geschlossenere Einheit bilden: „Durch die guten Leistungen der letzten Wochen haben die Spieler mehr Selbstvertrauen in sich und auch zueinander entwickelt“, so Nehrbauer weiter, „dabei bleiben sie weiter hungrig wollen immer mehr. Diesen Fokus müssen wir beibehalten.“

 

Vorsprung durch Einheit

…könnte man dieser Tage in Anlehnung eines bekannten Herstellers für fahrbare Untersätze süffisant formulieren. Faktisch kommt man jedoch nicht umhin, den Spirit des Teams zu greifen. In jedem Gespräch, gleich ob Staff oder Spielerpersonal und unabhängig von Resultaten, wird die mannschaftliche Geschlossenheit in den Fokus gerückt. „Wir arbeiten als Mannschaft zusammen, das merkt man auch im Training richtig“, hebt etwa Malik Hodroj den Teamspirit der Mannschaft hervor. „Die Mannschaft hat Spaß, ist heiß auf die kommenden Aufgaben und gibt jeden Tag Gas.“ Ebenfalls  ist man sich darüber einig, dass wenn die Marschroute des Trainerteams eingehalten und vorgelebt, sich auch der Erfolg einstellen wird. 

 

So wird man den TuS Ennepetal zwar unter keinen Umständen unterschätzen und erwartet eine schwierige Aufgabe. Doch kriegt man die eigenen PS auf den Rasen, ist man im Sportfreunde-Lager zuversichtlich, den nächsten Heimdreier eintüten zu können.

 

Scheld für zwei Spiele gesperrt

Verzichten muss Nehrbauer bei diesem Unterfangen auf seinen Mittelfeldmotor Mats Scheld, der nach rüdem Einsteigen im Spiel gegen den SV Schermbeck von Schiedsrichter Dr. Benkhoff  runde zehn Minuten vor dem Spielende mit einer roten Karte bedacht und des Feldes verwiesen wurde. „Mats ist elementar wichtig für unser Spiel“, gab Nehrbauer zur Sperre an, „wir haben aber viele junge Leute im Kader, die ihre Chance nutzen wollen“. Mittlerweile gab das Sportgericht des FLVW das Strafmaß bekannt: Scheld wird den Sportfreunden für zwei Spiele gesperrt fehlen und zum Heimspiel gegen Victoria Clarholz wieder zur Verfügung stehen. Der Verein hat das Urteil bestätigt, welches damit bereits rechtskräftig ist.

 

Arthur Tomas hat nach seinem erlittenen Muskelfaserriss mit leichtem Lauftraining begonnen, ist aber natürlich noch keine Option für das Spiel am Wochenende. Ebenfalls weiterhin fehlen wird neben den Langzeitrekonvaleszenten Yu Sato und Michél Harrer Benit Dinaj, welcher erst in einigen Tagen mit dem Lauftraining beginnen können wird.

 

Spieltagsknaller eliminiert Ausreden

Anstoß im Leimbachstadion ist am Sonntagnachmittag bereits um 14:30 Uhr. Mannschaft, Trainer und der gesamte Verein hoffen trotz der zuletzt reichlich nassen Wetterlage, dass die Anzeigetafel nach den zuletzt gezeigten Leistungen gegen den TuS wieder eine vierstellige Zahl ausweist. Kommt zahlreich! Jeder bringt einen mit! Sollte es auf der Tribüne zu kuschelig werden und der Regen einsetzen oder andauern, so gibt es diese Woche ein allzu passendes Angebot im Fanshop: Für einen runden 25er ersteht ihr sowohl Mütze als auch Schirm und haltet somit in passender Garderobe zu den Sportfreunden – und das Nass auf Abstand.

 

Sportfreunde-Tippspiel

Gleichwohl habt ihr auch dieses Heimspiel wieder die Möglichkeit, euch zum darauf folgenden Heimspiel gegen Clarholz (03.12.) für umme ins Stadion zu sneaken. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist bis zum Anpfiff am Sonntag euren Tipp in die Kommentarsektionen bei Facebook oder Instagram zu setzen. Mit der richtigen Expertise und ein wenig Losglück seid ihr dabei! Viel Erfolg!