Sportfreunde legen defensivstarkem Gievenbeck drei Eier ins Nest

Die Sportfreunde Siegen gewinnen ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag (18.02.) gegen den 1.FC Gievenbeck verdient mit 3:1 (1:0) und ziehen in der Bilanz gleich. Tobias Filipzik bringt die Nehrbauer-Elf mit seinem Doppelpack auf die Siegerstraße.

Mit Betreten des Rasens bot sich den 628 Zuschauern im Siegener Leimbachstadion ein eher unübliches Bild: Die Gäste, eigentlich in Weiß, mussten aus Gründen auf ihre roten Trikots setzen, so dass die Sportfreunde ihrerseits von ihren roten Heimjerseys auf die schwarzen Kits auswichen.

 

Vom Anpfiff weg suchten die Sportfreunde den Weg nach vorne und prüften durch Mats Scheld den Gievenbecker Schlussmann Eschhaus das erste Mal: der Schuss von der rechten Strafraumkante flog gefährlich in Richtung des rechten Winkels, wo der Keeper sich lang machte und den Ball im Nachfassen sicherte (2.). Auf der Gegenseite verlor Marius Zentler die Murmel an der Mittellinie, die Gäste konterten. Tobias Filipzik störte den Abschlussversuch jedoch noch entscheidend, so dass Christoph Thies den Ball sicher aufnehmen konnte (5.). Kurze Zeit später kollidierten der erst genesene Lars Schardt und Frederik Schulte auf Höhe des Mittelkreises, beide Spieler mussten auf dem Feld behandelt werden. Während es Schulte, der gestützt vom Feld geleitet wurde, ärger erwischte – er wurde daraufhin vom Feld genommen -, konnte Schardt nach kurzer Rückentherapie an der Seitenauslinie den Spielbetrieb wieder aufnehmen (13.).

 

Scheld findet Filipzik

Die Nehrbauer-Elf war die aktivere Mannschaft im nieselverregneten Leimbachstadion, Scheld fasste sich ein Herz aus der Distanz und verfehlte Eschhaus’ Kasten um ein gutes Stück (20.). Nach einer guten halben Stunde wurde Rikuhei Nabesaka auf der rechten Außenbahn gehalten, Conze sah dafür zurecht den gelben Karton. Den fälligen Freistoß löffelte Scheld an den Fünfer, wo Tobias Filipzik schneller als alle anderen an die Pille kam und sie zur verdienten Führung in die kurze Ecke jagte (31.). Fünf Minuten später wurde Markus Pazurek vorne angefunkt und beinahe auch gefunden, Eschhaus war einen Ticken eher an der Pille (36.). Kurz vor der Halbzeit dann hatte Andre Dej die Möglichkeit für das zweite Tor vor dem Seitenwechsel: runde siebzehn Meter vor dem Tor bekam er den Ball mustergültig in zentraler Lage vor den Fuß und drosch den Ball haarscharf rechts vorbei (45.).

 

Beide Trainer verzichteten für den Beginn der zweiten 45 Minuten zunächst auf personelle Veränderungen. Kaum wieder auf dem Spielfeld, brannte der Sechzehner der Gäste erneut: Scheld schlug eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld in die Box, Gievenbeck bekam das Leder nicht geklärt. Per Nachsendeantrag gelang das El dann von der Grundlinie hoch an den Fünfer und Eschhaus musste sich mächtig strecken, um den Kopfball von Jubes Ticha auf die Latte zu lenken. Von dort ging der Ball hintenüber ins Toraus (49.). Keine zwei Minuten später war der Gästekeeper erneut im Blickpunkt und fischte den tollen Versuch von Marius Zentler aus dem linken Giebel (51.). Nach etwa einer Stunde aber verschlief die bis dahin sehr konzentriert agierende Siegener Hintermannschaft einen Moment, der direkt bestraft werden sollte: Die Gäste führten einen Freistoß auf der rechten Seite schnell aus und brachten den Ball flach in die Box. Dort lief der Ball zunächst an allen vorbei, am zweiten Pfosten allerdings stand Martin, der zum 1:1 einschob (60.).

 

Gievenbeck dezimiert sich, Filipzik mit dem Doppelpack

Die Krönchenstädter benötigten jedoch nicht lange, um den Ausgleich zu verdauen. Sehenswert kombinierten sie sich im letzten Drittel durch und brachten Schardt in Schussposition. Der Angreifer zog ab und zwang Eschhaus zur nächsten Parade (65.). Nur drei Minuten später dezimierte sich der Gast dann selbst, Conze sah auf Höhe der Eckfahne nach zu ungestümem Einsteigen die zweite gelbe Karte und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst (68.). Wobei seine Kollegen zunächst unbeirrt weiter spielten und die nächsten Minuten auf dem Spielfeld auch in Unterzahl bestimmten. Bis zum nächsten Standard der Hausherren, um genau zu sein. Zehn Minuten vor dem Ende griff das Erfolgsrezept aus der ersten Hälfte erneut: Scheld brachte die Murmel via Eckstoß in die Box und fand ein zweites Mal Filipzik, der zur erneuten Führung einnickte (81.).

 

Die Gäste gaben sich auch in Unterzahl nicht auf, hatten es nun bei ruhenden Bällen aber wieder deutlich eiliger als zuvor. Einen Freistoß aus dem Halbfeld brachen die Gäste in der Folge via Kopf auf das Tor, Thies packte jedoch sicher zu (84.). Zwei Minuten vor Schluss hatten die Siegener dann die große Möglichkeit auf die Entscheidung: Der eingewechselte Daniel Waldrich wurde steil geschickt und vom heraus eilenden Eschhaus zunächst am Weitergehen gehindert. Waldrich behauptete den Ball jedoch und spielte ihn in die Mitte, wo die Sportfreunde viel Zeit und immer noch Überzahl hatten. Der Ball gelang letztlich zu Pazurek, der Maß nahm und über den Kasten zielte (88.). Im Anschluss tankte sich der ebenfalls aufs Feld gekommene Leon Pursian in die Box durch, wollte vom Fünfmeterraum aus in die Mitte spielen und wurde dabei zu Fall gebracht – Schiedsrichter Liedtke zeigte auf den Punkt. Scheld trat an, guckte den Torwart, der in die rechte Ecke unterwegs war, aus und stellte auf das entscheidende 3:1 (92.). Sekunden vor dem Abpfiff ließ Jannik Krämer noch eine Fackel aus dem Rückraum ab, die ihr Ziel nur knapp verfehlte (95.).

 

Danach war Schluss im Leimbachstadion, die Sportfreunde Siegen bezwingen den 1.FC Gievenbeck verdient mit 3:1 – und feiern im sechsten Anlauf den ersten Erfolg gegen die Münsterländer. Weiter geht es am nächsten Wochenende bei der SG Finnentrop/Bamenohl, die zeitgleich mit 1:8 bei der SpVgg Erkenschwick unter die Räder kam.

 

Match Facts
Sportfreunde Siegen – 1.FC Gievenbeck 3:1 (1:0)
1:0 Filipzik (31.), 1:1 Martin (60.), 2:1 Filipzik (81.), 3:1 Scheld (92., FE)
B.V.: Gelb-Rot Conze (68., wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Johannes Liedtke, Julius Hentges, Tobias Koll.
Zuschauer: 628.
Sportfreunde Siegen: Thies, Tomas, Filipzik, Scheld (93. Krumm), Krämer, Schardt (74. Waldrich), Dej (88. Pursian), Zentler (73. Mavroudis), Ticha, Nabesaka, Pazurek.