Die Sportfreunde Siegen gewinnen ihr Heimspiel gegen die SpVgg Vreden am Sonntagnachmittag (03.03.) nach einem Doppelschlag kurz nach der Pause verdient mit 2:0 (0:0) und ziehen in der Tabelle an den Gästen vorbei.
Personell nahm Chef-Trainer Thorsten Nehrbauer keine Veränderungen gegenüber der Partie in Münster unter der Woche vor und schickte dieselbe Elf aufs Leimbachgrün. Bei bestem Fußball-Wetter fanden die Gäste sich schneller in der Partie zurecht, die Leimbachtaler begannen bisweilen etwas zu hektisch und gaben gewonnene Bälle allzu schnell wieder her. Vreden spielte gefälliger, nach zehn Minuten brachten sie es aber auch zu nicht mehr als zwei Eckbällen. Der erste Abschluss entpuppte sich eher als Rückgabe zu Christoph Thies, der mit dem Schuss keine Probleme hatte (11.).
Auf der anderen Seite ergab sich dann für die Sportfreunde quasi aus dem Nichts die Möglichkeit zur Führung: Nach einem Eckball schraubte sich Jubes Ticha höher als alle anderen, den Kopfball lenkte Breuers so gerade eben noch an den Querbalken (14.). Wenig später sah Georgios Mavroudis die Lücke und bediente Markus Pazurek, der den Ball in die Box zog – allerdings etwas zu nah, Breuers kam zuerst an die Murmel (17.). Mit rund zwanzig Minuten auf der Anzeigetafel dann die nächste Großchance für Rot-Weiß: Arthur Tomas, der eine ausgezeichnete Partie ablieferte, rettete das Leder via Grätsche vor der Torauslinie und bugsierte das Leder so in die Box zu Andre Dej, der die kurze Ecke anvisierte. Der Schuss ging noch durch die Beine des Verteidigers, Breuers fischte den Lachs irgendwie noch von der Linie (21.).
Thies hält die Null
Neben Tomas fiel auch Pazurek als regelrechter Aktivposten auf, der die Bälle bisweilen aus dem letzten Drittel heraus verteilte. Die nächste Aktion gehörte dann aber wieder den Gästen: einen Eckball von rechts schlugen sie auf den zweiten Pfosten, Thies musste sich beim Kopfball mächtig strecken und verhinderte so das 0:1 (27.). Fünf Minuten später hätte die SpVgg erneut in Führung gehen können; nachdem Tobias Filipzik das Duell im Fünfer verloren hatte, hatten die Münsterländer nur noch Thies vor sich. Der aber machte die kurze Ecke zu und bewahrte seine Elf abermals stark vor dem Rückstand (32.). Nur zwei Minuten später musste Siegens Schlussmann wieder eingreifen und wehrte zum nächsten Eckball ab, den die Nehrbauer-Elf klären konnte (34.).
Kurz vor der Halbzeit dann konnten die Sportfreunde mehrere Freistöße im Halbfeld ziehen. Während der erste von Mats Scheld getretene Standard noch versandete, fand er im zweiten Anlauf Pazurek, der das Tor mit seinem Kopfball hauchdünn verfehlte (40.). Vier Minuten später ergab sich eine ähnliche Situation, doch dieses Mal fand Scheld in der Box den einlaufenden Filipzik. Aber auch sein Kopfball kam nicht aufs Tor (44.). Direkt daran anschließend tankte sich Tomas zur Grundlinie durch, ging an seinem Gegenspieler vorbei und gab die Pille flach in die Box, wo ins letzter Sekunde noch ein Vredener Abwehrbein dazwischen kam. Mit dem Pausenpfiff dann gehörte dem Gast die letzte Aktion der ersten Hälfte. Wie so häufig an diesem Nachmittag war es ein Standard, der für Gefahr sorgte: Aus dem Halbfeld wurde das Ei in den Sechzehner gelöffelt, Thies hechtete in die linke Ecke und kratzte das Leder von der Linie (45.).
Schardt öffnet die Dose
Neben der sich entwickelten Standardstärke bestach die Nehrbauer-Elf auch gegen Vreden wieder mit Torpedogas nach dem Seitenwechsel. Mit der ersten gefährlichen Aktion des zweiten Durchgangs rappelte es im Karton: Jannik Krämer setzte sich auf der rechten Seite bockstark gegen seinen Mitspieler durch, natzte ihn dabei nonchalant, und brachte den Ball in die Box, wo sich in Lars Schardt ein passender Dosenöffner fand, der goldrichtig stand und zur Führung abstaubte (50.). Keine drei Minuten später offerierte die Hintermannschaft der SpVgg nach einem kapitalen Schnitzer am eigenen Fünfer ein überaus nettes Gastgeschenk, welches Pazurek dankend annahm (53.). Mit der schnellen 2:0-Führung im Rücken hatten die Sportfreunde nun deutlich Oberwasser vor den 666 zahlenden Zuschauern, Mavroudis nahm sich von der Strafraumkante den nächsten Abschluss und setzte das Leder neben den linken Pfosten (58.).
Nach einer Stunde wechselte Nehrbauer das erste Mal,für den ausgepowerten Dej kam Marius Zentler in die Partie. Wenig später folgte ihm Kevin Krumm, der den an diesem Tag recht blass gebliebenen Scheld ersetzte (68.). Die Krönchenstädter spielten unterdessen weiter nach vorne und wollten den Deckel drauf machen: Schardt zog von links nach innen und ließ einen Strahl ab, der das Tor nur knapp verfehlte (70.). Einen Augenblick später legte Schardt in den Rücken der Abwehr auf Mavroudis, der den Ball direkt verwertete und links neben das Gehäuse von Breuers zielte (71.) – ebenso wie Pazurek, der nach feinem Heber von Zentler direkt abzog und über den Kasten zielte (74.).
Pazurek muss runter
Schardt holte sich in der Folge den verdienten Applaus des eigenen Anhangs ab, für die verbleibenden fünfzehn Minuten brachte Nehrbauer Daniel Waldrich aufs Feld. Für Offensive Akzente sorgte danach aber zunächst ein Anderer: Ticha bekam den Ball In der eigenen Hälfte, machte Meter und setzte zu einem waschechten Solo an. Über den halben Platz war der Verteidiger nicht vom Ball zu trennen, zog an der Strafraumkante in die Mitte, fand die Lücke und zog ab – doch der unglaublich starke Breuers vereitelte den Alleingang in letzter Instanz (78.).
Von der SpVgg war im zweiten Durchgang wenn überhaupt nur noch sporadisch etwas zu sehen, der Offensivdrang der ersten Hälfte war völlig abhanden gekommen. Nach einem Dreifachwechsel der Gäste blieb Pazurek, der sich das Knie verdrehte, liegen und musste länger behandelt werden, ehe er den Platz gestützt verließ. Für ihn kam Jacob Pistor (86.). Der zuvor eingewechselte Waldrich gewann im Anschluss den Wettlauf um den Ball gegen Breuers, kam aber nicht am letzten Verteidiger vorbei (94.). In der direkt daran anknüpfenden Spielsituation bekamen die Sportfreunde die Pille gleich drei Mal aus kurzer Distanz nicht im Netz unter; zwei Mal klatschte das Leder dabei slapstick-esk an die Querlatte.
Unter dem Strich steht mit dem 2:0 damit ein aufgrund der zweiten Hälfte hochverdienter Heimerfolg für die Nehrbauer-Elf zu Buche, die damit weiter gegen Vreden und allgemein in 2024 im eigenen Oval ungeschlagen bleibt. Am kommenden Wochenende wartet mit dem ASC Dortmund die nächste knifflige Aufgabe.