Vor toller Kulisse: Sportfreunde bleiben ungeschlagen

In einem hochspannenden und -intensiven Duell trennen sich die Sportfreunde Siegen und die SpVgg Erkenschwick am Gründonnerstag (28.03.) unter Leimbachtaler Flutlicht 2:2 (1:2)-Unentschieden. Die Serie beider Teams hält insbesondere dank einer herausragenden Keeperleistung der Gäste.

Die im Vorfeld mit Spannung erwartete Begegnung zwischen den beiden formstärksten Teams der laufenden Rückrunde wurde ihren Erwartungen von Beginn an gerecht. Vor rund 1100 Zuschauern machten die Sportfreunde im beleuchteten Stadionnoval direkt Dampf – und die SpVgg das Tor: nachdem Malik Hodroj anfangs nach einem langen Einwurf von Daniel Waldrich noch geblockt werden konnte und Tobias Filipzik nach seinem Solo durch die Erkenschwicker Abwehr etwas zu zentral abschloss (2.), brachte die erste Annäherung die Führung für den Gast. Auf der rechten Seite, über die auch im Verlauf zumeist agiert wurde, brachen sie durch und bekamen zu viel Zeit, um den Ball passgenau in die Mitte zu Amaimouni-Echghouyab zu bringen, der die Pille einnetzte (3.). Momente zuvor war Hodroj unter Ausbleiben eines Pfiffes im Strafraum zu Fall gebracht worden.

 

Es knisterte gehörig auf dem Leimbachgrün, beide Mannschaften zeigten sich giftig. Mit der frühen Führung im Rücken gaben die Schwicker ein paar Minuten lang den Ton an, ohne dabei gefährlich vor die Hütte von Christoph Thies zu kommen. Nach etwa zwanzig Minuten dann zeigten sich die Sportfreunde: der sehr auffällige Hodroj wurde bedient und zog aus rund zwölf Metern ab, Gästekeeper Hester stand bei dem noch abgefälschten Schuss jedoch in der richtigen Ecke und pflückte die Murmel aus dem Giebel (19.). Zwei Minuten später dann aber fiel er, der Ausgleich: Mats Scheld löffelte einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Box, Hester fischte den Kopfball gerade so von der Linie. Der Ball landete bei Daniel Waldrich, der aus kurzer Distanz am Schlussmann der Gäste scheiterte; per Nachsendeantrag wuchtete Tobias Filipzik den Ball letztlich humorlos über die Linie (22.).

 

Sonntagsschuss stellt Verlauf auf den Kopf

Vier Minuten später hatten die Siegerländer die Führung auf gleich mehreren Füßen, nach Schelds Ecke von der linken Seite verpassten die Sportfreunde in der Mitte freistehend (26.). Etwa eine halbe Stunde war gespielt, da kombinierte sich die Nehrbauer-Elf erneut in die Box und wurde dort ebenso erneut zu Fall gebracht. Bramkamp ließ auch diese Szene laufen – und die Gäste schalteten schnell. Die Sportfreunde bekundeten noch ihr Unverständnis, da lief der Konter bereits an und wurde in letzter Instanz von Filipzik aufgehalten (32.). Eine doch arg überzogene Gelbe Karte für Filipzik leitete dann über Umwege den abermaligen Rückstand ein. Den Freistoß brachten die Gäste auf den zweiten Pfosten, die Siegener klärten zur Ecke. Diese kam hoch in die Box und wurde auf Kosten eines weiteren Eckballs geklärt, der seinerseits wieder am langen Pfosten ankam. Dort nahm Amaimouni-Echghouyab die Murmel mit vollem Risiko direkt und ließ Thies mit dem Strahl in den linken Giebel keine Chance (35.).

 

Sekunden später hätten die Sportfreunde den unverdienten Rückstand bereits wett machen können, nach einer flachen Hereingabe an den Fünfer aber war Hester blitzschnell in der kurzen Ecke und verhinderte den Einschlag (37.). Die Sportfreunde mussten so einen vermeidbaren Pausenrückstand hinnehmen; die Gäste zeigten sich äußerst effektiv und hatten in Hester einen absurd guten Rückhalt. Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts, obgleich er bei Jubes Tichas Kopfball nach einer Ecke nicht eingreifen musste. Der Ball ging ein gutes Stück rechts am Tor vorbei (49.). Fünf Minuten später versuchte es Scheld bei einem ruhenden Ball direkt, traf aber nur das Außennetz (56.). Im Anschluss dann hielt Hester seine Farben gleich zwei Mal sensationell in Front: Zunächst blieb er aus kürzester Distanz Sieger gegen die Sportfreunde, nur eine Minute später holte er einen Kopfball nicht weniger als weltklasse aus der rechten Ecke (62.).

 

Scheld findet Schardt

Das Spiel blieb unterdessen weiterhin hitzig, Bramkamp verteilte mehrere Gelbe Karten – darunter auch für Sportfreunde-Coach Nehrbauer (64.). Wenige Momente später war es dann wieder ein Standard, der das Siegener Publikum jubeln ließ. Scheld machte den ruhenden Ball scharf und fand in der Box Lars Schardt, der goldrichtig stand und Hester zum erneuten Ausgleich überwand (66.). Und auch die nächste gefährliche Situation sollte aus einem Standard resultieren: Eine Scheld-Ecke fand im Strafraum den Scheitel von Filipzik, der den Ball nur Millimeter über das Gehäuse setzte (74.). Kurz darauf war für Hodroj Schluss, unter verdientem Beifall kam Marius Zentler für ihn in die Partie (77.). Der nahm sich, keine fünf Minuten auf dem Feld, seinen ersten Abschluss, traf die Murmel aus rund zwanzig Metern aber nicht ganz sauber und verfehlte das Tor von Hester um ein ganzes Stück (81.).

 

Die Chancen zur Führung, sie waren durchaus vorhanden. Eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite verpassten die Sportfreunde allzu knapp (82.). Die Leimbachtaler marschierten weiter nach vorne und wollten den Dreier, Rikuhei Nabesaka tankte sich auf rechts durch und ließ bei seinem Weg nach innen gleich drei Mann hinter sich, setzte den strammen Schuss aber knapp links neben den Kasten (87.). Nehrbauer wechselte daraufhin noch einmal und tauschte Michél Harrer gegen Daniel Waldrich (88.). Bramkamp zeigte vier Minuten Nachschlag an – und eine Gelegenheit sollten die Siegerländer gegen kaum in Erscheinung tretende Gäste noch bekommen. Jannik Krämer wurde nach feiner Stafette in Szene gesetzt und zog direkt ab, aber auch er traf den Ball, der rechts neben dem Tor landete, nicht ganz perfekt (94.).

 

Die Sportfreunde Siegen halten ihre Festung mit dem 2:2-Unentschieden auch gegen das Top-Team aus Erkenschwick, beide Mannschaften setzen mit dem Remis ihre beeindruckenden Serien weiter fort. Dass die SpVgg nicht als Verlierer vom Platz geht, ist dabei allein Rafael Hester zu verdanken, der seinen Farben in diversen Situationen den Punkt rettet. Bereits am Montag geht es für die Nehrbauer-Schützlinge weiter, im eigenen Stadionrund empfangen sie den TuS Bövinghausen. Die Wundertüte feierte beim 3:2 gegen formstarke Rheiner den ersten Sieg im achten Spiel.

 

Match Facts
Sportfreunde Siegen – SpVgg Erkenschwick 2:2 (1:2)
0:1 Amaimouni-Echghouyab (3.), 1:1 Filipzik (22.), 1:2 Amaimouni-Echghouyab (35.), 2:2 Schardt (66.)
Schiedsrichter: Lea Bramkamp, Thomas Emde, Mario Tiller.
Zuschauer: 1096.
Sportfreunde Siegen: Thies, Tomas, Filipzik, Scheld, Mavroudis, Waldrich (88. Harrer), Krämer, Schardt, Hodroj (77. Zentler), Ticha, Nabesaka.