Remis gegen Schermbeck

© Quelle: Pascal Köhler

Die Sportfreunde Siegen kommen am Sonntagnachmittag (12.02.) im Heimspiel gegen den SV Schermbeck nicht über ein 1:1 (0:0)-Unentschieden hinaus und verpassen es, Boden in der Tabelle gutzumachen. Leon Pursian rettet mit seinem ersten Pflichtspieltor den Punkt.

 

Die Sportfreunde fanden gut in die Partie und hatten früh die erste Gelegenheit zur Führung, Schermbecks Torhüter war jedoch eine Fußspitze eher am Ball als der durchgestartete Arda Nebi. Doch auch die Gäste versteckten sich nicht, einen Freistoß brachte der SV scharf an den Fünfer, der zur Ecke geklärt werden konnte (3.). Es war ein munterer Beginn vor 578 Zuschauern beim Heimspieldebut von Chefcoach Patrick Helmes, der nach rund sieben Minuten mit ansah, wie seine Hintermannschaft mit einem simplen Chip überspielt wurde. Thies im Siegener Kasten war zur Stelle. Oft wurde in dieser Phase versucht das Mittelfeld mit langen Bällen zu überspielen, auf Seiten der Sportfreunde lief dabei fast alles über links und Eli Pinner; die Nummer 18 zeigte sich immer anspielbereit, setzte nach vorne Impulse und half hinten mit, die Bälle abzuräumen.

 

Nach rund einer Viertelstunde waren die Leimbachtaler die optisch überlegenere Mannschaft, der SV verlegte sich aufs Kontern und lauerte. Die bis dahin beste Gelegenheit bot sich den Gästen nach einem Freistoß an der Strafraumgrenze, der Schuss wurde allerdings von der Mauer geblockt (17.). Es fehlten ein wenig die klaren Szenen im Aufbauspiel, überdies musste das Spiel häufiger unterbrochen werden, weil ein Schermbecker Spieler auf dem Boden lag. Doch gerade als die Begegnung drohte zu verflachen, die Sportfreunde: Von Michél Harrer, der gefühlt jedes Luftduell für sich entscheiden konnte, gelang der Ball nach außen und schließlich in die Box, Justin Huber verpasste den Ball auf Höhe des Elfmeterpunktes um Haaresbreite (28.). Im Gegenzug die Gäste abermals mit einem simplen Chipball hinter die Kette, der Stürmer tauchte frei vor Thies auf, der die Nerven behielt und Sieger blieb. Zwischen viel Stückwerk hätte dann kurz vor der Pause die Führung fallen müssen: Leandro Fünfsinn brachte das Leder von links in den Strafraum, Arda Nebi lief ein und drosch den Ball aus rund elf Metern aus vollem Lauf an die Latte (40.). Nachdem auch die Gäste nur kurz darauf Aluminium trafen, versuchten es die Sportfreunde kurz vor der Pause nochmal: Ein Steckpass fand den Weg zu Arda Nebi, doch heute war man immer wieder den berühmten einen Schritt zu spät, der Gästekeeper spitzelte den Ball in höchster Not zur Seite. 

 

Pursian artistisch

 

Mit kleiner Verzögerung ging es ohne Wechsel auf beiden Seiten in die zweite Hälfte. Die erste Gelegenheit hatten dabei wieder die Sportfreunde durch Arda Nebi, dessen Flanke von rechts sich zum Torabschluss mauserte, allerdings kein Problem für den Schermbecker Schlussmann darstellte. Gefährlicher hätte dort die Hereingabe nach etwas mehr als 50 Minuten werden können, Leandro Fünfsinn verpasste das Leder nur knapp (53.). Die Sportfreunde waren weiterhin zu hektisch im Aufbau und trafen die falschen Entscheidungen, so dass viele Angriffsbemühungen nicht richtig ausgespielt wurden. Eine der seltenen geradlinigen Aktionen wurde dann sofort gefährlich: Nebi steckte den Ball zu Fünfsinn weiter, dessen Versuch dann etwas zu mittig geriet und zur Ecke pariert werden konnte. Diese war zunächst zu lang geschlagen und fand keinen Abnehmer, „Harri“ setzte in dieser Szene aber stark nach und machte den Ball nochmal scharf. Die nachfolgende Situation nach der Ecke wurde jedoch wegen eines Offensivfouls abgepfiffen.

 

Gut eine Stunde war gespielt, beide Mannschaften waren zu dieser Zeit nicht wirklich zwingend, und doch stand es plötzlich 0:1. Schermbecks Topscorer Tolga Özdemir stocherte den Ball aus abseitsverdächtiger Position kommend an der zur Klärung herbeieilenden Abwehr samt Torhüter vorbei, der Ball trottete über die Linie (63.). Helmes reagierte und brachte Benit Dinaj für Michél Harrer und Leon Pursian für Arda Nebi. Knappe zehn Minuten später zeigten sich die Gäste erneut am Sechzehner der Siegener, der Ball kam flach in die Box, wo Stürmer und Abwehr zeitgleich an den Ball kamen. Die daraus resultierende Kerze brachte keine Gefahr. Überhaupt war es in der zweiten Spielhälfte nicht so weit her mit der Torgefahr, das Spiel war geprägt von vielen kleinen Unterbrechungen, der SV aus Schermbeck zog ein ums andere Foul.

 

Eine gute Viertelstunde vor dem Ende der Partie marschierten die Schützlinge von Helmes mal etwas strukturierter nach vorne, die an sich gut geschlagene Flanke von rechts konnten aber gleich mehrere Akteure nicht verwerten (77.). Auf der gegenüberliegenden Seite dann wieder die Gäste, die am linken Strafraumeck einen der vielen Freistöße zugesprochen bekamen. Der Ball kam nicht ungefährlich in die Box, wurde letztlich aber vom eigenen Mann geklärt (82.). Besser machte es Leon Pursian dann in Minute 85: Ein langer Ball von der linken Seite fand unsere Nummer 16 am rechten Fünfereck, der sein Bein in bester Ibrahimovic-Manier streckte und den Ball hinter dem Keeper der Gäste zum späten, umjubelten Ausgleich im Netz versenkte. Die Sportfreunde wollten nun mehr und drängten weiter nach vorne, Fünfsinns Direktabnahme landete über dem Tor (88.). Nach einem Soyak-Einwurf kamen die Sportfreunde in der Nachspielt zu einer weiteren Gelegenheit, der Abschluss gelang allerdings zu unplatziert (92.). Den Schlusspunkt setzte dann Justin Huber mit seinem Versuch aus der zweiten Reihe, der letztlich zu hektisch war und weit am Tor vorbei flog (93.) – diese Szene war exemplarisch für das gesamte Spiel; mit etwas mehr Ruhe und dem Auge für die besser postierten Mitspieler hätte die ein oder andere Situation sicherlich gefährlicher werden können. So jedoch müssen die Sportfreunde unter dem Strich mit dem 1:1 leben.

 

Auf Stimmenfang

 

Patrick Helmes: „Durch die vielen Unterbrechungen kam heute kaum Spielfluss auf. In der ersten Hälfte sehen wir den Gegner zwei Mal gefährlich vor dem Tor, müssen durch Arda dann selbst das 1:0 machen. Stattdessen kassieren wir das 0:1 quasi aus dem Nichts, Leon –  für den es mich sehr freut, wie schon auch für Zentler letzte Woche –  macht dann zumindest noch den Ausgleich. Wir haben heute wieder gesehen, dass die Mannschaften über uns durchaus zu bespielen sind. Am Freitag gibt es ein neues Spiel, auf das wir uns freuen.“

 

Leon Pursian: „Es war kein schlechtes Spiel von uns, wir haben aktuell das Problem, dass wir die Tore nicht machen. Aus dem Nichts kassieren wir wieder völlig unnötig einen blöden Gegentreffer, wo das Spiel dann ein bisschen kippt. In den letzten Minuten haben wir nochmal alles nach vorne geworfen und Marius (Zentler) spielt einen tollen Ball auf mich, den ich dann irgendwie einhämmern kann. Das war natürlich ein unbeschreibliches Gefühl. Es freut mich sehr, mein erstes Tor für Siegen geschossen zu haben.“

 

 

Match Facts

 

Sportfreunde Siegen – SV Schermbeck 1:1 (0:0)

0:1 Özdemir (63.), 1:1 Pursian (85.)

Sportfreunde Siegen: Thies, Hilchenbach, Filipzik, Harrer (68. Dinaj), Fünfsinn, Huber, Pinner, Hodroj, Soyak, Zentler, Nebi (72. Pursian).

Schiedsrichter: Thorsten Milde, Philipp Werner-Krestel, Luca-Noél Perschke.

Zuschauer: 578.